Zum Artikel von Hermann Sileitsch, 11. Dezember
Friedensnobelpreis an und für die EU
Kritik an Erfolgsgeschichte statt konstruktiver Beiträge

Es ist schon bemerkenswert, welche Haltung die veröffentlichte Meinung in Österreich zur Verleihung des Friedensnobelpreises einnimmt. Da steht Kritik im Vordergrund. Dabei haben wir allen Grund, uns darüber zu freuen.
Selbstverständlich gibt es an der EU, die ja wir alle sind, genug zu kritisieren und daher zu verbessern. Das war bei einem Projekt dieser Größenordnung nicht anders zu erwarten und wird wohl immer so sein, sollte aber den Blick auf dessen großartige Erfolgsgeschichte nicht trüben.
Wolfgang Drexler,
per E-Mail
EU ist zur dauerhaften Friedenszone geworden
Die Vergabe des Friedensnobelpreises an die EU hat zahlreiche negative Reaktionen ausgelöst. Insbesondere Demos in Norwegen sind absolut unangebracht, da es nicht EU-Mitglied ist, trotzdem aber von der tatsächlichen Friedensszenerie profitiert. Die negativen Kommentare aus Regierungskreisen von EU-Staaten sind zwar traurig, aber immerhin auf die extremsten Kirchturmpolitiker beschränkt.
Tatsache bleibt, dass die EU ein großes Friedensprojekt darstellt. Wenn man frühere europäische Kriegsereignisse der heutigen Situation gegenüberstellt, muss man anerkennen, dass Europa in sich zu einer dauerhaften Friedenszone geworden ist. Das kann man nicht oft genug wiederholen, vor allem im Hinblick darauf, dass 2012 nur mehr die älteste noch lebende Generation, und auch die nur im Kindesalter, Krieg im Herzen Europas erlebt hat, sodass dieses Faktum vielleicht heute zu wenig gewürdigt wird.
Vielleicht böte das eine Chance zu einem Umdenken für mehr "Wir" als "Ich" in der Union.
Günter Braun,
1020 Wien
Zum Gastkommentar von Klaus Faißner, 11. Dezember
Zweierlei Maß im Tiefflug der EU-Feindschaft
Es ist schon bezeichnend, wie tief die EU-Feindschaft angelegt werden kann. Weil sich die EU im Lissabon-Vertrag zur Verbesserung der Wehrkraft verpflichtet hat, kommt sie für den Friedensnobelpreis nicht infrage.
So hat sich die EU durch ihren "glühenden Fan" Thorbjorn Jagland "den Friedensnobelpreis selbst verliehen". Und der Euro "wurde nicht geschaffen, um Europa friedlicher zu machen, sondern um einen politischen Integrationszwang Europas auszulö-
sen", worunter nun alle leiden.
Bei allem, was in der EU heute schiefgeht, ist eines über die Jahrzehnte und mit Aussicht in die Zukunft gelungen: eine in Europa noch nie da gewesene Friedenszeit. Um diese zu erhalten, ist unablässig viel zu leisten. Nach der Goldenen Regel: Was Du willst, dass man Dir tu, das füg den andern zu.
Reinhard Horner,
2362 Biedermannsdorf
Zum Artikel vom 13. Dezember
Eine gemeinsame Bankenaufsicht für Europa
Wieder eine Beruhigungspille für die Bevölkerung. Europa braucht keine Bankenaufsicht, sondern eine Finanzmarktaufsicht, die Hochrisikospekulationen zulasten der Steuerzahler verbieten kann, damit Spekulanten auf ihren faulen Eiern sitzen bleiben und nicht die Steuerzahler zum Handkuss kommen.
Mag. Robert Cvrkal,
per E-Mail
Die westliche Politik in Arabien verursacht Chaos
Die Intervention im Irak hinterließ ein zerstörtes Land, das von Kämpfen geprägt ist. Ägypten ist in einem permanenten Aufruhr, es droht die Scharia und Christen werden gequält und vertrieben. In Syrien ist die Situation gleich.
Alles in allem verursachte die oben geschilderte Politik nichts als Chaos und Unsicherheit. Seit man völkerrechtlich das Nichteinmischungsprinzip durch das Prinzip der Einmischung aus pseudo-humanitären oder wirtschaftlichen Interessen ersetzt hat, explodiert das Chaos.
Dr. Norbert van Handel,
4652 Steinerkirche