Zum Artikel von Solmaz Khorsand und Bernd Vasari, 4. Oktober
Innovative Architektur des WU-Campus begeistert

In der Stadt mit den meisten Studierenden im deutschsprachigen Raum wurde von weltweit anerkannten Architekten, darunter
eine Pritzker-Preisträgerin, eine der größten Campus-Universitäten Europas gebaut. Wir vom WienTourismus haben das Projekt in unser Marketing aufgenommen als Beispiel für gelungene Stadtentwicklung in einer der am schnellsten wachsenden Metropolen. Das Echo war überwältigend und hilft bei unseren Anstrengungen, auch ein modernes und zeitgemäßes Bild Wiens zu transportieren.
Wohl nur in Kenntnis der Wiener Kleinheitsverliebtheit, in der Urbanität nur als Allüre und nicht als Haltung existiert, ist daher Ihr Artikel zu verstehen.
In einer wohl "kritisch" gemeinten Melange aus Neid und Kleinbürgerressentiment gegen alles, was den Dorfplatzhorizont übersteigt, wird hier ein Bild des WU-Campus gezeichnet, das selbst bei kritischer Beschau nicht nachvollziehbar ist. Und alles gipfelt im ultimativen Spießer-Argument, dass sich Architekten "ausgetobt" hätten. Dies wurde in Wien auch einem Adolf Loos, Otto Wagner oder Josef Frank an den Kopf geworfen. Also auch nichts Neues.
Und schließlich erfahren wir auch, wer in Wien wo ein Anrecht auf eine Grundqualität von Gastronomie haben sollte. Studierende und der 2. Bezirk sind da jedenfalls nicht dabei. Also merke: Kleinkariert bleibt kleinkariert, auch wenn es auf dem Klassenkampf-Poncho daherkommt.

Norbert Kettner,

Geschäftsführer WienTourismus

Zum Artikel vom 8. Oktober
Weltbank-Prognosen für Weltwirtschaft sind düster

Die angehäuften Schuldenberge sind außerhalb der Schuldentragfähigkeit mancher Staaten, was enorme Auswirkungen auf die Entwicklung der Weltwirtschaft haben wird.
Es geht nicht darum, dass die Griechen die Schulden nie bezahlen können, sondern ausschließlich wie man den Zeitpunkt der Verlustrealisierung, das ist der Schuldenschnitt, möglichst lange in die Zukunft schieben kann, damit die heutigen Politiker zu diesem Zeitpunkt keine Konsequenzen mehr zu befürchten haben.

Mag. Robert Cvrkal,
per E-Mail

Zum Gastkommentar von Reinhold Deußner, 3. Oktober
Lob für das Wiener U-Bahn-Netz

Endlich jemand, der die Wiener Lage ins richtige Licht setzt. Als Autor zahlreicher Bücher über öffentlichen Personennahverkehr in Europa und weltweit bin ich viel herumgekommen und werde auch oft gefragt, wo es insgesamt das beste öffentliche Nahverkehrsnetz gibt, und da fällt mir unter anderem immer Wien ein.
Ich kann das ewige Gemeckere vor allem vonseiten von Straßenbahnbefürwortern nicht verstehen, denen wohl überhaupt nicht klar ist, dass Wien sogar in absoluten Zahlen unter den Top 5 der größten Straßenbahnnetze liegt, und in Relation zur Bevölkerung weltweit sogar das Größte.
Aber wenn man nicht rechtzeitig die U-Bahn gebaut hätte, dann würden die Wiener heute mit ihren Straßenbahnen nicht im Autostau stecken bleiben, sondern im Straßenbahnstau.
In diesem Sinne Gratulation an alle, die rechtzeitig und immer noch zielstrebig mutige Entscheidungen für die Zukunft treffen, wozu heute in Deutschland die meisten Politiker zu feige sind.

Robert Schwandl,
per E-Mail