Brutalisierung durch König Fußball?

Im Konzentrationslager Theresienstadt gab es eine einzige zugelassene, sogar geförderte Sportart: Fußball. Die KZ-Schergen hatten richtig erkannt, dass in keiner anderen Massensportart Menschen so sehr gegeneinander brutalisiert werden - sowohl auf dem Spielfeld als auch im und vor dem Stadion. Nicht zufällig dominieren in der Kriegs- und Fußballsprache idente Begriffe: Abwehrschlacht, Angriff, Verteidigung, Attacke, Bombe, Sieg, Niederlage, Demütigung, Kampfstrategie.

In Theresienstadt waren diese Gruppen einerseits politische Häftlinge aus der Tschechoslowakei und Juden aus ganz Europa, andererseits Schwerkriminelle, die gezielt in die Lagerbaracken eingeschleust worden waren, die Häftlinge aus eigenem Antrieb quälten und der Lagerleitung als Spitzel dienten.

Kann Fußball heute überhaupt einen positiven Beitrag zur Erziehung junger Menschen leisten? Ja - wenn sensible, intelligente und verantwortungsbewusste Pädagogen und Trainer die "Sport-Unterrichtskunst" auf höchstem Niveau praktizieren, denn der Wettbewerb ist und bleibt ein wichtiger menschlicher Antrieb, den man kultivieren kann!

Prof. Ernst Smole,

1080 Wien

Lösung für die Flüchtlingskrise

Außenminister Sebastian Kurz will das Asylantenproblem lösen und macht dazu Vorschläge, die Flüchtlinge schon im Mittelmeer abzufangen und zur Registrierung auf Inseln unterzubringen. Seenot darf keine Berechtigung sein, um nach Europa zu kommen. Das provozierte einen Aufschrei der Gutmenschen.

Dass er aber auch verlangte, die Flüchtlinge in geschützten Zonen in Afrika unterzubringen, will man nicht hören. Die Flüchtlinge werden vor allem zum Aufbau in Afrika gebraucht und haben ein Recht darauf, dort geschützt zu werden. Dass man dies gar nicht will, sieht man in Libyen. Denn dort hätte man Gelegenheit, mit dem Bau von Flüchtlingsstädten zu beginnen. Hier von unlösbaren Problemen zu sprechen, ist eine Lüge seitens der beteiligten Großmächte.

Anton Padua,

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Zum Artikel von Werner Reisinger, 11. Juni

Porträt der Identitären-Bewegung

Klingt gar nicht einmal so uninteressant, was die Identitären so von sich geben. Nur bei dem Multikulturalismus sind sie im Irrtum. Die Ursache des Grundübels haben sie erkannt, doch stürzen sie sich gleich einmal auf die Symptome und bekämpfen sie.

Niemand verlässt gerne seine Heimat, wenn er es nicht unbedingt muss. Jeder Mensch wünscht sich, für seine Familie und auch für sich selbst, ein angst- und sorgenfreies Leben. Dieser Wunsch wurde aber für 75 Prozent der Menschen durch den Kapitalismus und in weiterer Folge durch die Globalisierung zunichtegemacht. Die Migrationswelle nach Europa ist nur die Folge, deren Ursache und Auslöser in unserem wirtschaftlichen System zu finden sind.

Thomas Richter,

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Zum Artikel von Isabella Marboe, 10. Juni

Wiener Fast Food

Ein vorzüglicher Bericht von Isabella Marboe, der Appetit auf einen nächsten Besuch beim Würstelstand macht.

Batya Horn,

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