Zum Leitartikel von Judith Belfkih, 17. November
Die Zukunft des
Wohnbaus in Wien
Smart im Sinne von elegant, hübsch, liebenswert, pfiffig sind Städte meist erst, wenn sie historisch geworden sind, neue Wohnquartiere nur ganz selten.
Dass der schonende Umgang mit dem wertvollen Gut "natürlicher Boden" einerseits sich mit der Nachfrage nach mehr und leistbaren Wohnungen für die wachsende Stadtbevölkerung spießt, liegt auf der Hand! Historische Beispiele wie Bauarbeitsbeteiligungen zukünftiger Reihenhausnutzer und der Wiener Gemeindebau in den 30er Jahren sind kaum in die Jetztzeit transferierbar. Also baut man heute auf der grünen Wiese in Transdanubien, leider, zumal der kleinteilige private Wohnhausbestand samt niedrigen Bauhöhen im Wiener West-Gürtel sich nur allzu langsam und kostenmäßig unrationell erneuert.
Kostengünstig erscheint ein nur kurzzeitig gehandhabtes Wohnbau-Modell gangbar, wo in jeder Wohnung nur Bad/WC und Küche, mit Heizestrich und Industriebodenanstrich in extrem gedämmter Bauhülle vorgegeben sind. Die weitere Ausstattung stellt der Mieter, Genossenschafter oder Eigentümer selbst her oder begnügt sich mit einem Einraum-Loft. Übrigens wäre eine wie anderen Bundesländern großzügige Wohnbauförderung für Wien sicherlich heilsam.
Wolfgang Riemer,
per E-Mail
Zum Gastkommentar von
Heinz Fischer, 16. November
Repräsentative Demokratie
und ihre Grenzen
Auch ich bin ein Anhänger der repräsentativen Demokratie. Aber dieses System hat auch seine Grenzen. Davon spricht Heinz Fischer kaum.
Was ist, wenn für Österreich notwendige Entscheidungen aufgrund von Einzelinteressen politischer Machthaber verwässert oder nicht getroffen werden? Wenn deshalb parlamentarischer Stillstand entsteht? Wie zum Beispiel bei der Föderalismusreform: Österreich kann sich das bestehende Politsystem aus Kostengründen schon lange nicht mehr leisten. Das wissen alle. Und trotzdem geschieht praktisch nichts.
Die im heutigen System vorgesehene Lösung wäre eine Volksabstimmung. Aber worüber abzustimmen ist, wird von der Politik bestimmt. Womit wir wieder beim Stillstand angelangt wären. Änderungen im Politsystem gehören deshalb direkt in die Hände des Volkes.
Dipl.-Ing. Dr. Franz Labek,
2504 Sooß
Eine Partei ohne
eigene Identität
Der ideologische Untergang der SPÖ hat schon vor Jahrzehnten begonnen, als aus dem "Ö" wie "Österreich" ein "b" wie "beliebig" gemacht wurde. Seit Franz Vranitzky versteht man sich in erster Linie als "Antithese" gegenüber der FPÖ - was schließlich zu vollkommen absurden Positionen führen musste.
Darin wurzelt auch die ungebremste Hörigkeit gegenüber der EU, weil man ja nicht in den Dunstkreis derer gelangen will, die "Österreich zuerst" rufen. Der Preis für so viel "Internationale" ist aber am Ende auch das Ausbleiben der "nationalen" Wählerstimmen. So einfach ist das.
Mag. Stephan Fischer,
per E-Mail
Karin Kneissl als neue Außenministerin?
Als kleines, völlig unbedeutendes Würstchen in der Masse des Volkes kann und will ich mir nicht anmaßen, politische Ratschläge zu geben, darf jedoch sagen, dass meines Erachtens die aus dem Fernsehen als äußerst fachkundig bekannte Auslandskommentatorin Karin Kneissl als Außenministerin für unser Land ein großer Gewinn wäre.
Herbert Hurt,
1210 Wien