Zum Artikel von Walter Hämmerle, 9. Mai

Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Österreich

Als begeisterter Österreicher und Pazifist ist das Ende des furchtbaren Zweiten Weltkriegs (das ich als Kleinkind noch erlebt habe) und des unseligen Nazi-Regimes grundsätzlich ein Grund zur Freude. Es darf aber nicht vergessen werden, wie - vor allem in der Ostregion - die Zivilbevölkerung unter der Besatzungsmacht litt.

Zu bedenken wäre weiter, dass die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai für Österreich keine entscheidende Bedeutung mehr gehabt hat, weil die Unabhängigkeitserklärung Österreichs am 27. April 1945 erfolgt war. Die für Österreich entscheidenden Maßnahmen hatten bereits vorher die provisorische Staatsregierung unter Karl Renner und Leopold Figl beziehungsweise Widerstandskämpfer wie Ferdinand Käs, Carl Szokoll oder Karl Gruber in Tirol gesetzt.

Sowohl die staatsrechtliche wie auch die faktische Bedeutung der Kapitulation am 8. Mai war daher für Österreich nicht so entscheidend, wie es in den meisten Statements von Nachgeborenen zu vermitteln versucht wird.

Dr. Josef Germ, per E-Mail

Integration in die westliche Gesellschaft

In Oberösterreich scheint die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt teilweise zu gelingen. 23 Prozent der Asylberechtigten, die 2017 beim AMS Oberösterreich gemeldet waren, fanden eine Arbeitsstelle. Das heißt aber auch, dass 77 Prozent noch arbeitslos sind. Selbst im Musterland Schweden sind mehr als 50 Prozent der Migranten Langzeitarbeitslose.

Integration ist mehr, als im Gastland zu arbeiten. "Wir haben lange den Fehler gemacht, die Integration nur funktional und instrumental zu messen: Sprachkenntnisse, Bildung, Arbeit. Aber wir haben die Einstellung der Migranten gegenüber den Werten der offenen Gesellschaft ignoriert", sagt dazu der deutsch-ägyptische Intellektuelle Hamed Abdel-Samad.

Kurt Gärtner, 4600 Wels