Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre wurde im deutschsprachigen Literaturbetrieb heftig darüber debattiert, was denn alles Platz in einem Gedicht habe. Es war die Zeit der experimentellen Poesie, der Agitprop-Lyrik und der einsetzenden Woge der Alltagslyrik, und diese neuen lyrischen Töne bedurften der poetologischen Untermauerung... weiter
Als ich 19 war und Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften" las, wollte ich auch einmal ungefähr 10 Minuten lang Mathematiker werden. Allerdings war ich nicht gescheit genug dafür - und bin es naturgemäß jetzt noch weniger. Aber wenigstens aufs Ungefähr und Geratewohl einmal kurz in ein solches halb menschliches... weiter
Fußball und Lyrik haben nicht nur insofern miteinander zu tun, als beide Dinge, Fußball schauen und Gedichte lesen, bekanntlich die schönste Nebensache der Welt sind. Es gibt überdies ganz großartige Fußballgedichte (etwa von Ludwig Harig). Und auch die wahren Dramen spielen sich in der Lyrik wie beim Fußball nicht ganz oben ab... weiter
Was wissen wir über die Indianer Nordamerikas? Ich würde sagen, ungefähr das, woran wir uns aus Karl May erinnern, der ja anerkannterweise ziemlich gut recherchiert hat. Ich habe darüberhinaus den Vorteil, in jüngerer Vergangenheit nicht nur den Band "Winnetou"(1) in voller Länge, sondern darüberhinaus auch den modernen DDR-Klassiker "Die Söhne der... weiter
Die Lyrik, so hört man allerorten, erlebe gerade ein "Comeback". Jüngster Beleg dafür: Mit Jan Wagner bekommt heuer ein waschechter Lyriker den Georg-Büchner-Preis, die wichtigste Literaturauszeichnung im deutschsprachigen Raum. 2016 hatte ihn Marcel Beyer bekommen, 2014 der Kölner Autor Jürgen Becker... weiter
In Frankreich gab es drei namhafte Autoren, die sozusagen im Rampenlicht mit den Nazis kollaborierten. Der große Rest schwindelte sich irgendwie durch. Einer von den dreien, Pierre Drieu la Rochelle, nahm sich 1945 das Leben. Trotz seiner erheblichen politischen Unkorrektheit dennoch weiterhin viel gelesen, wurde ihm 2012 die größte Ehre zuteil... weiter
"Warten auf Godot" ist eine geläufige Redewendung, die wohl nur noch bei wenigen ein Stück Weltliteratur aus der Feder von Samuel Beckett in Erinnerung ruft. Der 1906 in Dublin geborene und 1989 in Paris gestorbene Nobelpreisträger begründete mit diesem - seinem bekanntesten - Werk seinen Weltruhm und wurde damit einer der Hauptvertreter des... weiter
Für einen Rezensenten ist es besonders schön, wenn er die Anleitung, wie er ein Buch zu besprechen hat, in selbigem gleich mitgeliefert bekommt. "So nimm denn, Freund, dir dieses Büchlein vor / und überprüfe Inhalt, Form und Ton. / Und wenns der Worte wert ist, dann besprich es / als etwas Gutes oder Wunderliches... weiter