
Der Achtstundentag war eine zentrale Forderung der Arbeitnehmer seit den 1830er-Jahren. Das erste Mal setzten ihn 1856 die Steinmetze im australischen Victoria durch. Das Transparent wurde 1856 in Melbourne gehisst.
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1864 wurde die Internationale Arbeiter Assoziation (IAA) gegründet. 1864 beschloss der Genfer Kongress der IAA die internationale Einführung des Achtstundentages.
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Der deutsch-amerikanische Maler Robert Koehler dokumentierte die Arbeitskämpfe ins dem Bild "Der Streik" (1886).
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Am 1. Mai 1886 fanden in zahlreichen amerikanischen Städten Kundgebungen und Streiks für den Achtstundentag statt. Am 4. Mai demonstrierten in Chicago Tausende gegen die Brutalität, mit der die Polizei und private Wachfirmen gegen Streikende vorging.
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Bei der friedlichen Kundgebung auf dem Haymarket in Chicago explodierte eine Bombe. Daraufhin eröffnete die Polizei das Feuer. Entgegen der obigen Darstellung in Harper's Weekly wurden die Polizisten vor allem durch Kugeln aus den eigenen Reihen getroffen.
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Sieben Organisatoren der Demonstrationen und der Streiks wurden angeklagt und zum Tod verurteilt. Ihre Ideen, so das Gericht, hätten den unbekannten Bombenwerfer beeinflusst. Albert Parsons, August Spies, George Engel und Adolph Fischer wurden gehenkt. Louis Lingg beging in seiner Zelle Selbstmord. Die Todesurteile gegen Michael Schwab und Samuel Fielden wurden von Gouverneur Richard James Oglesby in lebenslange Haft umgewandelt.
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Auf dem Internationalen Arbeiterkongress 1889 in Paris wurde der 1. Mai zum Kampftag der Arbeiterbewegung im Gedenken an die Opfer des Haymarket-Proteste bestimmt. Er wurde erstmals 1890 mit Demonstrationen und Streiks weltweit begangen. Die Reaktion der Herrschenden war oft heftig, wie die Darstellung aus dem französischen Clichy (1891) zeigt.
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Der erste Mai setzte sich rasch weltweit als als Tag des Stolzes und des Kampfes der Arbeiter durch.
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1907 hielt Giuseppe Pellizza da Volpedo mit seinem Gemälde "Il Quarto Stato" (Der vierte Stand) das erstarkte Selbstbewusstsein des Proletariats fest.
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Die Abschaffung der Kinderarbeit war stets ein zentrales Thema der Kundgebungen (hier in New York 1909). Die Forderung ist in vielen Ländern bis heute nicht erfüllt. © Library of Congress
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In den Ländern des so genannten Realen Sozialismus wie der DDR oder der UdSSR diente der 1. Mai der Demonstration der Loyalität der Bevölkerung. Die militärische Stärke wurde bei Paraden der Armeen zur Schau gestellt. © DDR-Poster, Deutsche Fotothek - Creative Commons
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Der Maiaufmarsch der SPÖ in Wien findet seit 1890 statt. Anfang der 1930er (links) wurde für das Rote Wien demonstriert. 1933 verbot die austrofaschistische Diktatur den Aufmarsch, und es fand ein "Spaziergang" auf dem Ring statt (Mitte). 1955 feierte man die Unabhängigkeit und suchte Arbeit (rechts). © SPÖ Archiv
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2012 wird das hundertjähirge Jubiäum des "Bread & Roses"-Streiks begangen. Bei diesem Ausstand von mehr als 20.000 Textilarbeiterinnen in Lawrence, Massachusetts wurden erstmals "Brot und Rosen" gefordert, also mehr Lohn und menschenwürdige Lebensbedingungen. © Washington State Labor Council, AFL-CIO
16/22Der erste Mai ist der verbreitetste Festtag der Welt. Seine Geschichte reicht ins 19. Jahrhundert zurück.
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