Wien. Die Initiative Denkmalschutz befürchtet einen "massiven Anschlag auf die Unabhängigkeit des Bundesdenkmalamts" durch die vom Kulturministerium beauftragte Machbarkeitsstudie zu dessen Umstrukturierung.

Die Beratungsfirma Integrated Consulting Group (ICG) prüfe derzeit Strukturvarianten, "in der die Überführung der Bundes- in die Landeskompetenz und eine vollständige Ausgliederung (GesmbH) in Überlegung stehen", heißt es in der Aussendung der Initiative Denkmalschutz. "Wie soll eine GesmbH unbeeinflusste Fachentscheidungen treffen können, wenn diese sich gleichzeitig um externe Aufträge und Geldgeber bemühen muss? Der Anschein einer möglichen Käuflichkeit drängt sich unweigerlich auf."

Ausschlaggebend war die scharfe Kritik an der wirtschaftlichen Führung des Bundesdenkmalamts in einem Rohbericht des Rechnungshofs. Laut Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) sollen verschiedenste Varianten für eine "zeitgemäße Aufstellung" der sogenannten nachgeordneten Dienststelle überprüft werden. Dabei gehe es weniger um Ausgliederung als um Synergieeffekte in der derzeit sehr komplexen, verwirrenden Organisationsstruktur. Noch vor dem Sommer sollen die Empfehlungen der ICG vorliegen und dementsprechende Struktur- und Personalentscheidungen getroffen werden.