Als Forum für die Vielfalt der regionalen, nationalen und internationalen Kirchenmusikszene sieht sich das Festival Musica Sacra, das in diesem Jahr vom 9. September bis 13. Oktober stattfinden wird. "Himmlische Musik" wird dabei an den Aufführungsorten Dom zu St. Pölten, Basilika Stift Lilienfeld und Stiftskirche Herzogenburg geboten. Im Mittelpunkt stehen vor allem barocke Persönlichkeiten wie etwa Claudio Monteverdi.

Kirchenwerke stehen im Mittelpunkt des Musikfestivals. - © Festival Musica Sacra
Kirchenwerke stehen im Mittelpunkt des Musikfestivals. - © Festival Musica Sacra

Unter der Leitung von Otto Kargl erklingt zur Festival-Eröffnung am 9. September (in der Stiftskirche Herzogenburg, 18 Uhr) die "Marienvesper" von "divino Claudio". Gestaltet wird sie von Les cornets noir, der Domkantorei St. Pölten, capella nova graz und zahlreichen Solisten.

Auch "il prete rosso", wie Antonio Vivaldi wegen seiner roten Haare und seines Priesterberufes genannt wurde, ist ein Abend mit dem Ensemble I Turchini di Antonio Florio aus Neapel gewidmet. Das Ensemble besteht aus Musikern und Sängern, die auf die Aufführung neapolitanischer Musik des 17. und 18. Jahrhunderts und die Wiederentdeckung vergessener Komponisten spezialisiert sind. Unter der Leitung von Alessandro Ciccolini und mit der Sopranistin Silvia Frigato erwartet das Publikum ein Programm mit Motetten von Antonio Vivaldi und einer Eigenkomposition des Dirigenten (15. September, Dom St. Pölten).

"Unter der Sonne" mit Raffaseder


Komponist und Dirigent Hannes Raffas-eder präsentiert am 30. September ebenfalls im Dom zu St. Pölten "Unter der Sonne", eine Komposition für Sprecher, Blockflöte, zwei Marimbaphone, Percussion, Live-Elektronik und Chor. "Den Ausgangspunkt für das abendfüllende Werk bilden religiöse Texte aus dem Alten Testament - vor allem aus dem Buch Kohelet - und aus Schriften anderer Weltreligionen. Warme, volle, sonore Klänge von menschlichen Stimmen und Holz-Instrumenten (Blockflöte und Marimba) prägen das Ausgangsmaterial der Komposition, das durch den Einsatz der Live-Elektronik an räumlicher Tiefe und Fülle gewinnt", so der Komponist, unter dessen Leitung das Ensemble Talking Mallets und scuola dilettanti musicali zu hören sein werden.

Außerdem öffnet das Musikarchiv des Stiftes Lilienfeld seine Pforten: Unter dem Titel "Lilienfeldiensis" bestreitet das Ensemble dolce risonanza mit Anton Holzapfel an der Orgel und Sopranistin Barbara Fink unter der Leitung von Florian Wieninger am 7. Oktober in der Basilika Stift Lilienfeld ein Konzert mit Schwerpunkt auf Joseph Haydn. Zu hören werden aber auch Stücke von Haydns Bruder Michael sein, außerdem von Wolfgang A. Mozart, Johann Georg Albrechtsberger und Abbé Maximilian Stadler.

Chormusik mit "voces"


Am Abschlussabend, dem 13. Oktober, steht ab 20 Uhr im Dom zu St. Pölten unter dem Titel "voces" Chormusik aus unterschiedlichen Richtungen auf dem Programm. Drei Chöre werden dabei im Rampenlicht stehen: Die Cantilena Gumpoldskirchen unter der Leitung von Elisabeth Ziegler, Franz M. Herzog ist mit seiner Cantanima Graz zu Gast und das Jugendensemble der Dommusik St. Pölten musiziert mit Otto Kargl.

Ergänzt werden die Konzerte durch Gottesdienste an den Aufführungsorten, die in ihrer musikalischen Qualität einen passenden Rahmen für die abendlichen Programmpunkte bilden. (vf)