(apa/ja) Flüssigwaschmittel-Kapseln stellen eine Gefahr für Kinder und betagte Menschen dar. Davor warnt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Verschärft wird das Problem durch den Trend zu ähnlichen Verabreichungen von Medikamenten.
Wie BfR-Präsident Andreas Hensel ausführte, sind die an große Bonbons erinnernden Liquid Caps sehr verlockend. Verwechslungen seien auch bei hochbetagten Erwachsenen oder beginnender Demenz nicht ausgeschlossen. Seit 2012 meldeten demnach zwei deutsche Giftinformationszentren etwa 150 Fälle im Zusammenhang mit den Waschmittel-Kapseln - rund zehn Prozent davon mit "mittelschweren Gesundheitsbeeinträchtigungen". Weil die Kapseln im Vergleich zu anderen Waschmitteln deutlich höhere Konzentrationen an Tensiden enthalten, können laut BfR schon von kleinen Mengen gesundheitliche Risiken ausgehen. Husten, Übelkeit und Erbrechen seien deutliche Anzeichen für eine Vergiftung.
Die Bedenken der Deutschen werden von verwandten Institutionen, etwa dem englischen National Poisons Information Service, geteilt. Zusätzliche Verwechslungsgefahr droht - vor allem bei Senioren - durch neue Formen der Verabreichung von Medikamenten. Beispiele dafür sind die schmerzstillenden Voltaren Dolo Liquid Caps von Novartis oder die entzündungshemmenden Advil Liquid Capsules von Pfizer.