Prag. Uhersky Brods Bürgermeister Patrik Kuncar schilderte die Bluttat in seiner Stadt so: Ein 60-Jähriger betrat kurz nach Mittag das Restaurant "Druzba" in Uhersky Brod und begann sofort wild um sich zu schießen. "Etwa 25 Schüsse sind gefallen", berichtete Kuncar. Neun Menschen kamen bei der Schießerei ums Leben, darunter auch der Attentäter, der von einem Sonderkommando der Polizei getötet wurde. Eine neunte angeschossene Frau befand sich am Dienstagabend noch auf der Intensivstation. Ihr Zustand war ernst und es war unklar, ob sie am Leben bleiben wird.

Der Bürgermeister der Stadt im Südosten Tschechiens nahe der slowakischen Grenze sprach den Angehörigen der Getöteten sein Beileid aus. Er erklärte, es sei ein einmaliger, trauriger Vorfall in der Tschechischen Republik.

Tat wurde angekündigt


Der Täter sei ein bekannter, psychisch labiler Mann, der in der Nähe des Restaurants gewohnt hat. Wie bekannt wurde, hatte der Täter kurz vor dem Anschlag beim privaten Fernsehsender Prima angerufen und die Tat angekündigt.

Innenminister Milan Chovanec und Polizeipräsident Tomas Tuhy begaben sich unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat nach Uhersky Brod. Nachdem sich der Minister über Ermittlungsstand und Tathergang informiert hatte, gab er in einer ersten Mitteilung bekannt, dass es sich bei der Schießerei weder um einen terroristischen Akt noch um eine Auseinandersetzung im Bereich der organisierten Kriminalität handele. Nach Lage der Dinge muss es sich um die Tat eines geistig Verwirrten handeln, eine Folgetat sei nicht zu befürchten. Geklärt werden muss noch, wie der Mann in den Besitz von Waffe und Munition gelangen konnte. Es liegen noch keine Erkenntnisse vor, ob der Täter die Waffe legal und mit einem Waffenschein besessen hatte. Der Besitzer des Restaurants hatte zunächst angenommen, der Täter benutze eine Schreckschusspistole, doch nach den ersten Verletzungen war klar, dass es sich um eine tödliche Waffe handelt.

Die Kriminalisten vor Ort ermitteln weiter. Innenminister Chovanec kündigte eine vollständige Aufklärung der Tat an.