Was ist eine Blackbox?

Als "Blackbox" wird zum einen der Stimmenrekorder bezeichnet, der die Gespräche der Piloten im Cockpit aufzeichnet. Zum zweiten handelt es sich um den Flugschreiber, der die Daten der Maschine speichert. Die "Blackboxes" sind im Übrigen nicht schwarz, sondern hellorange, um leichter gefunden zu werden.

Überstehen Blackboxes einen Absturz im Gebirge?

Ja, das ist möglich. Auch wenn die Maschine offenbar mit hoher Geschwindigkeit aufgeprallt ist, sind die Behälter extrem robust und können das 3400fache der Schwerkraft beim Aufschlag und zudem extreme Hitze von über 1000 Grand sowie Kälte und Druck aushalten. Moderne Flugschreiber haben zudem robuste Spezial-Chips. Ob dies bei dem über 20-jährigen Airbus der Fall war, wurde zunächst nicht bekannt.

Sind die Blackboxes gefunden?

Der Stimmenrekorder ist, wenn auch beschädigt, geborgen worden. Nach dem Flugschreiber wurde am Dienstagnachmittag noch gesucht. Er sendet im Normalfall Signale über mehrere Kilometer, die ihn selbst in größerer Meerestiefe auffindbar machen. Die Batterie muss mindestens 30 Tage dafür Strom liefern.

Was passiert mit den Rekordern?

Die Geräte kommen in ein Speziallabor im "Gebäude 153" am alten Pariser Flughafen Le Bourget. Nach internationalem Recht ist Frankreich als Absturzort federführend bei der Aufklärung.

In Le Bourget arbeiten Experten der Flugunfall-Behörde (BEA) an der Auswertung der Daten. Die Datenträger werden dabei aus einer roten Plastikhülle geholt. Sind die Geräte noch feucht, werden sie zunächst in einem Spezialofen getrocknet. Sollten die Chips beschädigt sein, versuchen Experten sie mit High-Tech-Geräten zu reparieren.

Wer wertet den Stimmenrekorder aus?

Als erstes werden Ergebnisse der Stimmenrekorder-Auswertung erwartet. Nur wenigen Fachleuten ist es gestattet, die Gespräche der Piloten vor dem Absturz zu hören. Dies ist oft wegen der Fluggeräusche nicht einfach, so dass die Verständlichkeit in einem modernen Tonstudio nachgebessert wird. Die Aufnahmen dürfen nicht veröffentlicht werden. Aufzeichnungen der Gespräche können aber später schriftlich im Untersuchungsbericht wiedergegeben werden.

Reichen die Aufzeichnungen der Blackboxes?

Obwohl die Maschine vor dem Aufprall offenbar etwa acht Minuten im Sinkflug war, in der die Piloten Zeit hatten zu kommunizieren, reicht der Stimmenrekorder alleine häufig nicht aus: Zum einen gilt für Piloten im Notfall die Regel, zunächst zu versuchen, das Flugzeug schnell zu stabilisieren, dann die Navigation zu überprüfen und erst dann zu kommunizieren ("Aviate - Navigate - Communicate"). Zum anderen lehrt die Erfahrung, dass die Piloten in solchen Situationen die Ursache der Probleme selbst nicht erkennen können.

Der Flugdatenschreiber ist so hilfreich, da er hunderte Parameter des Verhaltens des Flugzeuges aufzeichnet. Aber selbst dies reicht nicht immer aus. Nötig ist häufig dazu die Auswertung der Flugüberwachung sowie die Untersuchung von Wrack-Teilen. Dabei helfen auch Experten des Flugzeug-Herstellers sowie der Fluglinie.

Welche Verbesserungen werden diskutiert?

Die französische BEA fordert auch Video-Aufzeichnungen des Cockpits, was aber bei Gewerkschaften wegen Verletzung der Privatsphäre der Besatzung auf Widerstand stößt. Diskutiert wird auch darüber, sämtliche Daten "live" direkt zu übertragen, um die jahrzehntealte Technik der "Blackboxes" zu ersetzen.