Diese Schlangen kann man ruhig in die Hand nehmen, denn sie tun nichts. Manchmal klappern sie sogar nicht. Genauer gesagt, klappern sie nach jedem zweiten Mal umdrehen nicht. Das muss man als Vierjähriger aber erst einmal übernasern - und sich dann auch noch bei sechs Klapperschlangen merken, welche gerade geklappert hat und welche nicht und wie das wohl jetzt nach dem nächsten Mal umdrehen sein wird.

Wie der Mechanismus funktioniert, mit dem die beiden Spieleautoren Wolfgang Dirscherl und Wolfgang Lehmann ihr für Ravensburger entwickeltes Würfelspiel ausgestattet haben, wird auf der letzten Seite der Anleitung erklärt. Die Spielfiguren sollten keinesfalls geöffnet werden. Er funktioniert jedenfalls und macht den Hauptfaktor dieses (im wahrsten Sinn des Wortes) kinderleichten Würfelspieles aus, das nicht von ungefähr im Titel an "Tempo, kleine Fische!" erinnert.

Bloß ist "Tempo, kleine Klapperschlange!" kein kooperatives Spiel, sondern es gibt Gewinner und Verlierer. Und gewonnen hat, wer beim Wettrennen der Kriechtiere am Ende die meisten Karten gesammelt hat, indem er jeweils richtig vorhergesagt hat, ob die betreffende Schlange nun klappern werde oder nicht. Für Größere gibt es noch eine zweiter Wertungsvariante, bei der die Kakteen auf dem Spielfeld eine Rolle spielen. Der Spielablauf ist ebenso bestechend einfach, wie die Protagonisten zuckersüß sind. Optisch ist den Autoren und ihrem Illustrator Manuel Kilger hier ein wahres Kleinod gelungen.