Teekesselchen heißen sie im Volksmund oder sprachwissenschaftlich Homonym beziehungsweise Polysem: Wörter, die verschiedene Bedeutungen haben, aber gleich klingen. Pflaster zum Beispiel (Straßenbelag oder Klebeauflage für Wunden), Noten (Schulbewertungen oder Musikzeichen) oder Löwenzahn (die Pflanze und das, womit die Raubkatze kaut). Vor genau zehn Jahren hat Spieleautorin Steffi-Maria Schlinke für Piatnik damit das gute alte "Memory" (das aus markenrechtlichen Gründen nur Ravensburger so nennen darf) eine Stufe schwieriger gemacht.

Unter dem Titel "Eindeutig zweideutig" trug die Sprachkünstlerin, die unter anderem Pressechefin, Redakteurin, Publizistin, Reisejournalistin, Operndramaturgin und Schriftstellerin war, im Jahr 2013 mehr als zwei Dutzend gleichlautende Wortpaare zusammen, von Kiwi bis Kerze. Es galt nun also, nicht nur die beiden gleichen Karten aufzudecken, sondern zwei verschiedene, die aber eben klanglich zusammengehören.

Jetzt setzt sie noch eins drauf und liefert in "Eindeutig zweideutig 2" weitere 27 Pärchen nach. Und es wird am Anfang gleich noch ein bisschen schwieriger, weil sich nicht alles sofort erschließt, zum Beispiel beim (Fleisch-)Wolf, der erst einmal als solcher identifiziert werden muss. Und dass der Schwanz vom Hund zur (Angel-)Rute gehört, ergibt sich auch erst durch logisches Ausschließen anderer Möglichkeiten. Es ist aber eine durchaus ansprechende neue "Memory"-Variante, die einem einiges an Denkleistung abverlangt.(maz)