Ein schnell hingefetztes "Dubaruba" kann schon mal als "Hubabuba" missverstanden werden. An einen linguistischen Kaugummi erinnert aber auch ein lässig-wienerisches "Duba-ruba". Oder liegt die Betonung doch auf den beiden "ba", wird das "r" gerollt, und ist es gar ein lang gezogenes, geheimnisvolles "Duu-baa-ruu-baa"?

Das würde passen. Denn Dubaruba, den Namen eines Orts in Eritrea – ein Land im Nordosten Afrikas – dürften die wenigsten Menschen kennen. Dann vielleicht schon eher das gleichnamige Wiener Start-up, das nach dem Ort benannt ist. Das Kleinunternehmen hat sich unter dem Motto "I am from Africa" zum Ziel gemacht, Design aus Afrika in die Welt zu bringen. Aus diesem Grund spricht der Online-Shop die Kundschaft auf Englisch und nicht auf Deutsch an. Auf der Homepage ist auch ein Video zu finden, auf dem Wiener Passanten "Dubaruba" auf unterschiedlichste Art und Weise aussprechen – Auflösung, wie man "Dubauba" jetzt wirklich ausspricht, gibt es keine.

Gegründet wurde Dubaruba von der 31-jährigen Wienerin Adiam Emnay. Sie hat zuvor bei Holles Speedinvest, einem Risikokapitalgeber für Start-ups, gearbeitet und ist Gründerin und Vorstandsmitglied bei "Austrian Startups". Ende 2013 hat Emnay ihren Job bei Holles Speedinvest gekündigt und sich mit der 30-jährigen Anne-Sophie Wass, einer freischaffenden Fotografin, selbständig gemacht.

Kisten voller Tücher, Gold und Silber
Das Unternehmen ist also erst wenige Monate jung, und besucht man den Arbeitsplatz der beiden Frauen – der zugleich Büro, Lager und Emnays Wohnung ist –, spürt man die Aufbruchsstimmung. Überall stehen Kartons, aus denen bunte Tücher herauslugen, auch Ohrringe und Ketten aus Gold, Silber und Bronze sind zu finden. Alles wurde von Hand gefertigt und kommt direkt aus Afrika. Die rund 30 Designer kennt Emnay persönlich, sie hat sie bei ihren zahlreichen Afrika-Reisen getroffen.

Zuletzt sind die Unternehmerinnen nach Südafrika und Kenia gereist, in Kapstadt* haben sie die Design Indaba, eine internationale Designkonferenz, besucht. Dadurch erklärt sich auch der Südafrika-Schwerpunkt bei ihren Produkten: Die dicken, bunten Seilketten von Pichulik stammen von der jungen Designerin Kathrine-Mary aus Kapstadt und wurden auch schon vom "Elle"-Magazin abgedruckt.

Die Südafrikanerin lässt sich bei ihren Entwürfen von afrikanischen und orientalischen Stämmen inspirieren, wo die Kette als Statussymbol gilt und für Mut steht. Viel subtiler kommen die Stücke daher, die Maxhosa, ein 26-jähriger Künstler aus Port Elisabeth, entwirft: Bei den Motiven seiner Strickwaren orientiert er sich an jenen der Xhosa, jenem Stamm, dem auch Nelson Mandela angehörte. Die Polsterbezüge bestehen aus butterweicher Merino-Mohairwolle.