Wien. (jm) Nach Spitzenwerten von 38 Grad und teils heftigen lokalen Unwettern von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich am Montagnachmittag prognostizieren Meteorologen für die restliche Woche wieder etwas kühlere Temperaturen für Österreich. Eine Kaltfront aus dem Westen sorgt dafür, dass es laut dem Wetterdienst Ubimet heute, Dienstag, bei weitem nicht mehr so warm wird wie in den Tagen davor. In Wien könnte es vor allem in den westlichen und südlichen Bezirken im Laufe der ersten Tageshälfte Regenschauer geben, ehe es am Nachmittag stabiler wird.

Zwischen Dienstag und Donnerstag bleiben die Temperaturen auf sommerlichem Niveau, "aber es bewegt sich im Bereich des langjährigen Mittels, und es ist nicht mehr so extrem heiß", heißt es von Ubimet. Die prognostizierten Höchstwerte sollen sich bei 27 bis 28 Grad einpendeln. Zum Freitag hin wird es dann wieder etwas heißer, im Moment deuten sich bis zu 33 Grad an.

Was die Ubimet-Prognosen derzeit aber nicht prophezeien, ist eine weitere Hitzewelle für die nächsten ein, zwei Wochen. Die Wettermodelle zeigen eher, dass es vorübergehend an manchen Tagen heißer, an anderen wiederum unbeständiger wird.

13 Tropennächte in Wien

Unbeständiger wird es aller Voraussicht nach auch am Wochenende. Vor allem in den Alpen nimmt laut Ubimet die Schauer- und Gewitterneigung zu und kann sich bis nach Oberösterreich oder ins Burgenland erstrecken. Am Samstag soll es in weiten Teilen Niederösterreichs, Wien und das Nordburgenlands hingegen überwiegend trocken bleiben. "Der Sonntag ist noch unsicher, es könnte im Osten ein paar Schauer und Gewitter geben. Das kann man aber erst im Laufe der Woche genauer sagen", so Ubimet.

Laut Experten der Unwetterzentrale geht der Juni 2019 als "der wärmste, sonnigste und trockenste" Juni der Messgeschichte ein. Die vergangenen 30 Tage waren gegenüber dem langjährigen Mittel mit einer Abweichung von 4,7 Grad "deutlich zu warm", sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich und Wien war es im Durchschnitt sogar um 5 Grad zu warm. Während der Hitzewelle halbierten sich österreichweit auch die sonst üblichen Regenmengen, etwa 40 Prozent pro Monat. Zuletzt war es im Juni 1976 annähernd so trocken. "Damals lag die Temperatur aber im Bereich des langjährigen Mittels", heißt es in einer Aussendung der Unwetterzentrale. Heuer war es mit anderen Worten deutlich heißer. In so manchen Alpentälern lag die Niederschlagmenge nur bei lediglich zehn Prozent.

In Innsbruck und im niederösterreichischen Langenlebarn wurde ein Monatsrekord bei Hitzetagen (mindestens 30 Grad) eingestellt. In beiden Orten waren es heuer 17, den Rekord hielten Haiming und Leibnitz mit 15 Tagen. Die meisten Hitzetage verzeichnete Wien Innere Stadt 2015 mit 46 (2018: 42). Im Juni stellte die Wiener Innenstadt mit 15 Hitzetagen einen Monatsrekord auf. Ob der Rekord heuer annähernd erreicht oder sogar übertroffen wird, ist laut Ubimet noch nicht absehbar. Aus momentaner Sicht sei das Wetter im Juli und August dafür zu unbeständig. In der Wiener City wurden im Juni außerdem 13 Tropennächte gemessen (dafür dürfen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen) gemessen, womit der Monatsrekord von 12 aus dem Jahr 2003, ebenfalls dort gemessen, eingestellt wurde.