Die Ausnahmebestimmungen für sogenannte Covid-19-Risikogruppen werden um ein weiteres Monat bis Ende August verlängert. Das haben Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) und Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung angekündigt. Menschen mit einem Risikoattest werden damit am Arbeitsplatz geschützt. Sie sollen von zu Hause arbeiten oder wenn Home-Office nicht möglich ist, besteht Anspruch auf bezahlte Freistellung - nun verlängert bis Ende August. Dieser besondere Schutz gilt vor allem für Personen mit chronischen Grunderkrankungen.

Kritik an der monatlichen Verlängerung

Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl hatte zuletzt kritisiert, dass die monatliche Verlängerung bei den Betroffenen jedes Monat neu für Verunsicherung sorge. Sie fordert eine Verlängerung bis Jahresende, zumindest aber für die nächsten drei Monate. Das gäbe sowohl den Arbeitnehmern als auch den Betrieben mehr Planungssicherheit.

Anderl fordert außerdem, dass es endlich zu einer Regelung für Angehörige von Risikopersonen kommt – derzeit gilt die Freistellungsmöglichkeit nur für beschäftigte Risikopersonen selbst. "Das bringt wenig, wenn andere Haushaltsangehörige täglich außer Haus müssen und das Virus womöglich nach Hause bringen. Hier braucht es endlich eine Lösung."

Neuinfektionen wieder dreistellig

Derzeitl ist die Anzahl der Neuinfektion mit dem Coronavirus in Österreich in den vergangenen 24 Stunden erneut dreistellig gewesen. Mit Stand Donnerstag 9.30 Uhr waren 105 Personen positiv getestet, geht aus Zahlen des Innen- und Gesundheitsministeriums hervor.

Insgesamt gab es in Österreich 20.955 positive Testergebnisse. Mit Stand Donnerstag sind österreichweit 718 Personen an oder mit dem Coronavirus verstorben und 18.628 wieder genesen. 105 Betroffene befanden sich noch in krankenhäuslicher Behandlung, davon 18 der Erkrankten auf Intensivstationen. (apa)