Der Bischof der steirischen Diözese Graz-Seckau Wilhelm Krautwaschl hat sich am Montag enttäuscht über die jüngste Erklärung der vatikanischen Glaubenskongregation gezeigt, wonach gleichgeschlechtlichen Paaren kein Segen zustehe: "Das wirft gar kein gutes Licht auf unsere Familienarbeit und bringt viel Enttäuschung." Das Thema war unter anderem bei der Frühjahrestagung des Priester- und Diözesanrats der Katholischen Kirche Steiermark diskutiert worden.
Krautwaschl stellte die Frage in den Raum: "Wie leben wir Kirche lebensfördernd und machen daher Gott, der Liebe ist, für alle mit seinem Segen erfahrbar?" Pfarrer Edmund Muhrer befürchtet, dass durch solche Herangehensweisen "letzte Brücken zur Kirche zusammenbrechen". Seelsorger Erich Hohl ergänzte: "Wer aufrichtig um einen Segen Gottes bittet, muss von uns als Kirche ernst genommen werden und soll nicht abgewiesen werden." Kirche sei für alle da, so der Tenor. Zu- statt Abwendung sei gefragt. (apa)