Die Lage auf den österreichischen Intensivstationen spitzt sich weiter zu. Am Sonntag mussten mehr als 600 Covid-19-Erkrankte intensivmedizinisch betreut werden. Ähnlich viele Patienten gab es zuletzt im Dezember. Besonders dramatisch war die Entwicklung in Wien. 243 Schwerkranke mussten dort auf Intensivstationen betreut werden, so viele wie noch nie. Innen- und Gesundheitsministerium meldeten am Sonntag 2.252 Neuinfektionen und 25 weitere Todesfälle.

Den bisherigen Höchststand an Intensivpatienten gab es mit 709 am 25. November. Seit Samstag kamen 16 Schwerkranke hinzu, österreichweit liegen nun 602 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Zuletzt waren es am 9. Dezember mit 610 ähnlich viele gewesen. Seit vergangenen Sonntag wurden österreichweit 48 weitere Patienten auf Intensivstationen aufgenommen, das ist ein Plus von knapp neun Prozent. Der nunmehrige Wert von mehr als 600 belegten Betten liegt deutlich über dem von den Experten des Covid-Prognose-Konsortiums zuletzt berechneten. Diese waren in ihrer jüngsten Vorschau am Dienstag davon ausgegangen, dass bis zum 21. April 586 Intensivbetten belegt sein werden. Dieser Wert wurde nun bereits zehn Tage davor mit 602 deutlich überschritten.

Intensivstationen in Ostösterreich besonders belastet

Von der nunmehrigen dritten Welle besonders stark betroffen ist der Osten Österreichs. In Wien mussten seit Samstag acht weitere Intensivpatienten aufgenommen werden, nunmehr benötigen 243 Menschen mit Covid-19 dort eine Behandlung. Innerhalb der vergangenen Woche kamen 20 Patienten hinzu, was einer Steigerung von neun Prozent entspricht. Beim österreichweiten Höchststand im November waren in Wien maximal 162 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt worden, so viele waren es am 21. November gewesen. Der nunmehrige Rekord bedeutet eine Steigerung von 50 Prozent zum damaligen Maximum.

In Niederösterreich lagen am Sonntag 125 Schwerkranke auf Intensivstationen, der Höchststand war am Mittwoch mit 126 belegten Betten verzeichnet worden. Seit Samstag kamen fünf Patienten hinzu. Im Burgenland benötigte am Sonntag im Vergleich zum Samstag ein Patient weniger intensivmedizinische Versorgung, in Summe waren es 23 Patienten. Am Freitag waren es noch 26 gewesen.

Die Zahl der insgesamt im Krankenhaus behandelten Infizierten war am Sonntag rückläufig. 2.305 SARS-CoV-2-Erkrankte lagen in Spitälern, 54 weniger als am Samstag. Innerhalb einer Woche waren jedoch 92 Patienten hinzugekommen.

2.252 Neuinfektionen bei 3.259 Genesenen

Laut Ministerien gab es in den vergangenen 24 Stunden 2.252 Neuinfektionen hinzu - bei niedrigeren Testzahlen am Wochenende. Denen standen 3.259 neu Genesene gegenüber. Der Sieben-Tages-Schnitt beträgt 2.607 tägliche neue Fälle. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner betrug am Sonntag 205,1 nach 210,6 am Vortag. Österreichweit galten 31.522 Menschen als aktiv SARS-CoV-2-positiv, in Wien sind es 8.445. Seit Beginn der Pandemie haben sich bereits 577.007 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert, 535.798 gelten als genesen.

In den vergangenen 24 Stunden kamen - wochenendbedingt deutlich weniger als im Sieben-Tages-Schnitt - 200.841 PCR- und Antigenschnelltests hinzu. Davon waren 42.783 aussagekräftige PCR-Tests, die Positivrate lag bei 5,3 Prozent. Im Schnitt wurden in der vergangenen Woche täglich mehr als 56.000 PCR-Abstriche analysiert - 4,6 Prozent fielen positiv aus.

Die meisten Neuinfektionen seit Samstag meldete Niederösterreich mit 537, gefolgt von 512 in Wien. In Oberösterreich kamen in den vergangenen 24 Stunden 421 neue Fälle hinzu, in der Steiermark 284, in Tirol 121, in Kärnten 118 und in Salzburg 116. Weniger als 100 weitere Infizierte meldeten Vorarlberg mit 91 und das Burgenland mit 52 SARS-CoV-2-positiven Menschen.

Pro Tag 34 Todesopfer

Weiter am Steigen ist die Zahl der Todesopfer. Seit Samstag wurden 25 weitere Tote gemeldet. In Summe starben bisher 9.687 Menschen an den Folgen einer Infektion, innerhalb der vergangenen Woche kamen 238 Tote hinzu. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie pro 100.000 Einwohner bereits 108,8 an den Folgen einer Infektion gestorben. Pro Tag wurden in der vergangenen Woche 34 Todesfälle registriert. In Wien wurde am Samstag der Wert von 2.000 Todesopfern überschritten - in der Bundeshauptstadt sind bis Sonntag 2.008 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben. Allein seit dem Vortag kamen in Wien sieben Tote hinzu.

Beinahe 1,5 Millionen Menschen sind mehr als drei Monate nach Beginn der Immunisierungen einmal geimpft worden. Exakt 2.089.837 Stiche wurden bis Samstagnachmittag durchgeführt. 1.480.000 Menschen in Österreich wurden bis Samstag laut den Zahlen des E-Impfpasses zumindest einmal geimpft. Sie entsprechen 16,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Von Freitag auf Samstag kamen 62.163 Stiche hinzu. Voll immunisiert wurden bisher 609.837 Menschen, die 6,9 Prozent der Bevölkerung ausmachen. (apa)