Der rätselhafte Lichtschweif, der am Heiligen Abend über weiten Teilen Deutschlands zu sehen war, ist nach Einschätzung von Experten auf russischen Weltraumschrott zurückzuführen.
Das königliche Observatorium in Belgien teilte am Sonntag auf seiner Webseite mit, verglühende Trümmer einer russischen Sojus-Rakete hätten das Leuchten am Himmel verursacht. Es handle sich um eine Stufe der Sojus-Rakete, die am Mittwoch zur Internationalen Raumstation ISS gestartet sei. Diese Theorie war schon zuvor in Fachforen aufgetaucht.
Kurz darauf wurde dies von der Europäischen Weltraumbehörde ESA bestätigt. "Es handelte sich dabei um eine Oberstufe der Sojus-Rakete, die kürzlich drei Weltraumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS gebracht hat", sagt eESA- Bernhard von Weyhe in Darmstadt der Deutschen Presseagentur (dpa). Dies hätten Untersuchungen einer ESA-Expertengruppe eindeutig ergeben.
"Die Raketenteile sind etwa 80 Kilometer über der Erde verglüht. Die Flugrichtung war von Westen nach Osten", erklärte von Weyhe. "Beim Eintritt in die Atmosphäre hatten sie etwa eine Geschwindigkeit von 25.000 bis 28.000 Stundenkilometern." Eine Gefahr für die Bevölkerung habe zu keiner Zeit bestanden. "Je weiter Teile in die Erdatmosphäre eintreten, desto mehr zerbrechen und verglühen sie."
Der Lichtschweif war am Samstag gegen 17.30 Uhr auch in Belgien, den Niederlanden und Frankreich beobachtet worden.