Oslo. Der islamische Extremismus bleibt nach Ansicht der norwegischen Polizei ungeachtet des islamfeindlichen Anschlags von Oslo das größte Sicherheitsrisiko für das skandinavische Land. In den vergangenen Jahren hätten sich viele in Norwegen aufgewachsene Muslime radikalisiert, sagte die Chefin der Sicherheitspolizei, Janne Kristiansen, am Dienstag.
"Für sie ist Norwegen und die norwegische Gesellschaft der Feind." Die Bedrohung durch Rechtsextremisten wie den Osloer Attentäter Anders Behring Breivik sei dagegen viel geringer. Ihre Behörde werde sich daher auf die Gefahren durch einheimische islamische Extremisten konzentrieren, sagte Kristiansen.
Breivik hatte gestanden, im Juli eine Bombe vor einem Regierungsgebäude in der Hauptstadt zur Explosion gebracht und anschließend ein Jugendlager der Sozialdemokraten angegriffen zu haben. Dabei waren 77 Menschen getötet worden. Er hatte seine Taten als Strafe gegen Verräter bezeichnet, die die Einwanderung nach Norwegen förderten.