Rio de Janeiro.
Am späten Mittwochabend stürzten in Rio ein 20-stöckiges Hochhaus und zwei Nachbargebäude mit zehn beziehungsweise drei bis vier Stockwerken ein. Einsatzkräfte suchten mit schwerem Gerät und mit Hunden die Nacht hindurch nach möglichen Verschütteten. Am Donnerstagvormittag bargen sie den ersten Leichnam aus den Trümmern. Zwei weitere folgten kurz darauf. In der Nacht auf Freitag wurden weitere Tote geborgen. 20 Menschen wurden noch vermisst.
Belebtes Viertel
Die eingestürzten Gebäude liegen in der Nähe des städtischen Theaters im historischen Viertel um den Cinelandia-Platz. Tagsüber ist die Gegend sehr belebt, abends ist es dort eher ruhig. Der Einsturz der Gebäude verursachte dennoch dort Panik, wie der Fernsehsender Globo News berichtete. 30 Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr aus einem Nachbargebäude in Sicherheit gebracht.
Am Donnerstag wurde ein neunstöckiges Gebäude in der Nähe vorsorglich evakuiert. Der Zivilschutz prüfte am Unglücksort die Statik angrenzender Gebäude. Zudem waren vorübergehend sämtliche U-Bahn-Stationen in der Gegend geschlossen, weil auch sie überprüft wurden.
Fußballweltmeisterschaft 2014
Die Ursache für das Unglück in der Millionenmetropole, die sich derzeit auf die Fußballweltmeisterschaft 2014 und Olympia im Jahr 2016 vorbereitet, war zunächst unklar. Während Augenzeugen von einer starken Explosion sprachen, die den Einstürzen am Abend vorausgegangen sei, nannte der Bürgermeister Eduardo Paes mögliche "Strukturprobleme" der Bauten als denkbare Ursache. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es in dem Hochhaus "illegale" Bauarbeiten.