Rio de Janeiro. Während die mehr als 200 streikenden Militärpolizisten in der brasilianischen Stadt Salvador de Bahia ihre Besetzung des dortigen Regionalparlaments inzwischen aufgegeben haben, streiken nun - eine Woche vor Beginn des berühmten Karnevals - Polizisten im Staat Rio, in dem die Millionenmetropole Rio de Janeiro liegt. Damit wollen sie trotz einer bereits versprochenen Lohnerhöhung für mehr Geld kämpfen. Die am Donnerstag vom Parlament genehmigte Erhöhung beträgt nämlich nur die Hälfte der von den Polizisten geforderten Steigerung.
Mit dem Polizistenstreik steht auch der geregelte Ablauf des am 17. Februar beginnenden Karnevals auf der Kippe. Jedes Jahr kommen rund 800.000 Touristen in die Metropole, die allein schon sechs Millionen Einwohner zählt. Nun sollen Soldaten während des Streiks an der Copacabana für Ordnung sorgen. In Salvador da Bahia war die Kriminalitätsrate durch den Streik der Polizisten nach oben geschnellt. Der dortige Ausstand von rund 10.000 Polizisten geht weiter.