
Abuja. Bei einem Flugzeugabsturz in der nigerianischen Millionen-Metropole Lagos sind nach Angaben des Chefs der Luftfahrtbehörde alle 153 Insassen der Maschine getötet worden. Es gebe keine Überlebenden, sagte auch ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes am Sonntagabend, der die Zahl der Passagiere mit 147 angab. Nach Berichten von Augenzeugen stürzte die Maschine in einem dicht besiedelten Wohngebiet ab.
Helfer bargen zunächst 62 Leichen aus den Trümmern. Am Montag wurden zwei Kräne zur Unglücksstelle in der Wirtschaftsmetropole Lagos gebracht, um Wrackteile zu bergen und den Arbeitern besseren Zugang zu dem dicht besiedelten Gebiet in der Nähe des Flughafens zu verschaffen.
Augenzeugenberichten zufolge streifte die Maschine zuerst eine Hochspannungsleitung und ein Gebäude und stürzte dann im dicht besiedelten Stadtteil Agege ab. Die Trümmer des zweistrahligen Jets stürzten in ein zweistöckiges Gebäude der mit rund 10,2 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Stadt Nigerias. Nach dem Absturz versammelten sich tausende Menschen an der Unglücksstelle, an der schwarzer Rauch aufstieg. Die Absturzursache war zunächst völlig unklar.Auf Fernsehbildern vom Unfallort war das brennende Wrack als McDonnell Douglas MD-83 des US-Herstellers Boeing zu identifizieren.
Absturz kurz vor LandungDas Flugzeug war lokalen Medienberichten zufolge aus der Hauptstadt Abuja gekommen und kurz vor der Landung auf dem Murtala Muhammed International Airport in Lagos abgestürzt. Der Flughafen Lagos wurde geschlossen.
Die Fluglinie Dana Airlines hatte 2008 ihren Betrieb aufgenommen und ist heute eine der wichtigsten in Nigeria. Die Kapazität ihrer beiden Jets vom Typ Boeing MD-83 gibt das Unternehmen mit 140 Plätzen an. Der Flugzeughersteller McDonnell Douglas, der diesen Typ in den 1970er Jahren entwickelt hatte, fusionierte 1997 mit dem Konkurrenten Boeing.
Flugzeugabstürze sind in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas aufgrund der schlechten Sicherheitsstandards keine Seltenheit.