Wien. Eine unliebsame Begegnung mit einem Einheimischen hatten am Dienstagnachmittag zwei Touristen aus Deutschland in Wien-Leopoldstadt. Die Urlauber - ein 56-Jähriger und ein 17-Jähriger - bemerkten einen Mann auf einem Balkon eines Hauses in der Förstergasse mit einer Armbrust in der Hand. Plötzlich hörten sie einen Knall und sahen einen am Gehsteig liegenden Pfeil. Die Gäste ergriffen die Flucht.

Der Schütze (30) hatte ebenfalls schon das Weite gesucht, als wenig später die Polizei an seine Wohnungstür klopften. In der Unterkunft stellten die Beamten neben der Armbrust eine Gaspistole und eine Steinschleuder sicher. Als der Verdächtige gegen 23.30 Uhr heimkehrte, wurde er festgenommen und später aufgrund einer psychischen Erkrankung in ein Spital eingeliefert.

"Der Mann ist amtsbekannt", sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Möglicherweise hatte er auch auf ein anderes Ziel angelegt: An einem Verkehrszeichen nahe der Wohnung wurden mehrere Einschusslöcher festgestellt.

Attacke vor einem Würstelstand
Die Polizei berichtete außerdem von einem weiteren Vorfall mit einem offenbar verwirrten Mann: In Wien-Neubau attackierte am Dienstag gegen 21.30 Uhr ein 21-Jähriger einen Passanten vor einem Würstelstand am Lerchenfelder Gürtel ohne sichtlichen Grund. Das Opfer blieb unverletzt, der Verdächtige wurde festgenommen. Laut Betreiber des Standes war der Täter schon vor seinem Ausraster wegen seiner blutbeschmutzen Kleidung aufgefallen. Er habe einen betrunkenen und verwirrten Eindruck gemacht.