Wien. Wenn 30 DJs gemeinsam einen Ball für 2000 Gäste bespielen und der Dresscode Fantasiekostüme dezidiert miteinschließt, weiß man, dass man auf dem schillerndsten Ball des Jahres ist. Zumal der Lifeball heuer ausfällt und der mittlerweile 7. Wiener Technoball diese Lücke schließt. Und man kann über die Technokids der 90er sagen, was man will - aber feiern können sie. Und wie.

Vor allem haben sich wieder einige tatsächlich viel Mühe gemacht und spannende Outfits kreiert. Diese "schönen Menschen" - wie es Ballgast Peter, ein 90er-Raver, der sonst nie auf einen Ball gehen würde, formuliert - sind es auch, die mit ihren Kostümen neben der Musik die Gäste hergelockt haben. Und die schon bei der Eröffnungsshow mit einem Flashmob von 22 Tänzerinnen und Tänzern der Tanzschule Arriola von der Choreografie mitgerissen werden und begeistert mit den Profis des Eröffnungsacts mitshaken.

Schon hier zeigt sich: Der Technoball ist zwar äußerlich ein Ball, aber mit der Seele einer guten Technoparty. Und so lautet nach der Eröffnung (mit Dance-Flashmob statt Debütantinnen) das Motto: "Alles Techno!" (statt alles Walzer). In diesem Zusammenhang wirkt die Ballspende (überraschend klassisch: Shiseido-Kosmetik) fast schon bieder.

Das größte Highlight war diesmal übrigens gar nicht die Mitternachtseinlage mit dem Drumatical Theatre (erst um 1 Uhr), sondern - ein überraschender Heiratsantrag auf der Bühne gleich nach dem Eröffnungsact, der die Stimmung gleich einmal ordentlich anheizte. Natürlich inklusive hinknien, einem freudigen "Ja!" der zukünftigen Braut und Tränen in den Augen.

In den folgenden Stunden zeigt sich dann, dass einander auf den gut gefüllten Tanzflächen zwei verschiedene Welten begegnen: die klassischen Ballgeher und die bereits erwähnten 90er-Technokids. Wobei das Ambiente des Kursalons, in dem der Technoball seit dem Vorjahr stattfindet, mehr Ballatmosphäre versprüht als der frühere Standort Pratersauna. Nur einige wenige vermissen die intimere Atmosphäre der Pratersauna - und mancher Raucher ärgert sich, dass er nun raus ins Raucherzelt gehen muss. Die meisten Besucher jedoch freut die neue Umgebung. Die Veranstalter scheinen also alles richtig gemacht zu haben.

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www.technoball.at/programmhighlights
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