Wien. (temp) Es gehe darum, zu zeigen, was Kirche alles ist - und darum, zur Auseinandersetzung damit anzuregen. Das ist der Grundtenor der Diözesen als Veranstalter der "Langen Nacht der Kirchen", die am Freitag, dem 10. Juni, zum 12. Mal in Österreich stattfindet. Sämtliche Veranstaltungen im Rahmen der "Langen Nacht" sind kostenlos.
Rund 700 Kirchen bieten Kunst- und Kulturprogramm zu später Stunde. Allein in Wien öffnen rund 180 christliche Gotteshäuser. Die thematischen Schwerpunkte reichen von Asyl über Wirtschaft bis hin zur ökumenischen Seelsorge für Kranke. Denn: Es geht laut Diözesen auch um die Frage, wie und wo die Kirche sowie christliche und religiöse Gemeinschaften die großen Themen der Zeit mitgestalten können.
Flüchtlingsexperte
über Camps in Jordanien
Ein prominenter Schauplatz ist heuer die Otto-Wagner-Kirche auf den Wiener Steinhofgründen, wo die Patienten des dort ansässigen Spitals und Pflegezentrums Gottesdienste feiern. In der "Langen Nacht" plant man im prachtvollen Jugendstilbau nicht nur Vorträge und Diskussionen über "Spiritualität und Seelsorge von Zeiten in psychischer Krankheit", sondern auch eine "unkonventionelle" Kirchenführung mit "Clownin Gwendolin".
In der Deutschordenskirche wiederum spricht Regierungsberater und Flüchtlingsexperte Kilian Kleinschmidt über seine Erfahrungen als Leiter des weltweit zweitgrößten Flüchtlingscamps in Jordanien. Die Kirche St. Johann Nepomuk veranstaltet ein szenisches Theater zur Polarisierung der Gesellschaft.
In Niederösterreich nehmen rund 100 Kirchen beziehungsweise kirchliche Einrichtungen teil. Die Angebote reichen von der offenen Kirche bis zur Dachbodenführung, vom Gesprächsforum bis zur aufwendigen Lichtinstallation, vom Film bis zur spannenden Kirchenrallye, von der Messweinverkostung bis zum Laufsteg mit liturgischen Gewändern.
Bischofsvikar Dariusz Schutzki sprach im Vorfeld von einer zwölfjährigen "Erfolgsgeschichte" der "Langen Nacht", die international Verbreitung gefunden habe. So bleiben auch die tschechischen Kirchen am 10. Juni lange offen. Programmkoordinator Johannes Pesl betonte, das Programm knüpfe an "den Alltag in den Kirchengemeinden" an und entstehe aus deren täglicher Arbeit. Die "Lange Nacht der Kirchen" ist ein Projekt aller 16 im Ökumenischen Rat vertretenen christlichen Glaubensgemeinschaften.
Nähere Informationen zur "Langen Nacht der Kirchen" unter www.langenachtderkirchen.at