Das Land Niederösterreich habe mit einem ambitionierten Ausbauplan den Hochwasserschutz seit 2002, dem Jahr des Jahrhunderthochwassers, massiv verstärkt und bereits über 260 Gemeinden sicherer gemacht. Derzeit seien weitere 70 Projekte in Umsetzung, darunter etwa große Schutzprojekte in Korneuburg, Emmersdorf an der Donau, Raabs an der Thaya und in Kirchberg an der Pielach.

Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) verwies darauf, dass das Großbauprojekt gleich nach den schweren Überflutungen 2013 im Regierungsprogramm verankert worden war. Nun nehme man 94 Millionen für die Sicherheit der Menschen im Marchfeld in die Hand. Der gemeinsame Hochwasserschutz habe für Wien und Niederösterreich höchste Priorität, erklärte die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Pernkopf ist das Sanierungsprojekt besonders wichtig, weil er die Situation genau kennt und die Hochwasserkatastrophe 2013 als Leiter des Katastrophenstabs mit den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr erlebte.

Archäologische Funde vor Schnellstraßenbau

Bei archäologischen Grabungen im Vorfeld des Baus der Marchfeld-Schnellstraße S8 wurden vor kurzem Überreste von den napoleonischen Kriegen entdeckt. Die staatliche Autobahnholding Asfinag will mit der Schnellstraße eine Verbindung von der geplanten S1 nordöstlich von Wien bis zur Staatsgrenze bei Marchegg schaffen und damit Gemeinden wie Gänserndorf, Strasshof und Deutsch-Wagram verkehrsmäßig entlasten. Im Vorfeld des für 2019 geplanten Baubeginns wurden entlang der Trasse archäologische Grabungen in Auftrag gegeben, drei Millionen Euro investiert die Asfinag dafür. Die Grabungen im Vorfeld sollen Unterbrechungen durch archäologische Funde während des Baus vermeiden.

Bei der Schlacht von Wagram stießen etwa 300.000 Soldaten von Napoleon und Erzherzog Karl von Österreich aufeinander. Der Kampf endete mit einer Niederlage der Österreicher. "Wir haben bisher verschiedene bauliche Maßnahmen, vielleicht Unterkünfte oder Stellungen, ein Massengrab mit den sterblichen Überresten von fünf Soldaten beider Seiten mit erkennbaren Schussverletzungen, Uniformteile, Münzen, Waffenteile und Munition gefunden", erklärte Alexander Stagl, der gemeinsam mit Slawomir Konik die Grabungen leitet.