Baumgarten an der March. Um Ursachenforschung und Schadensbegutachtung ist es laut Gas Connect Austria GmbH (GCA) am Mittwoch in der Erdgasstation Baumgarten im Marchfeld gegangen. Man hoffe auf einen "Richtungsweg im Laufe des Tages", sagte Sprecher Armin Teichert.

Forensische Sachverständige seien ebenso an der Arbeit wie Vertreter von Versicherungen und "Experten aus den eigenen Reihen". Nicht ausschließen wollte Teichert, dass es zur Klärung der Ursache der Explosion auch eines metallurgischen Gutachtens bedürfen könnte.

Am Ort des Unglücks hatte sich dem Sprecher zufolge ein TÜV-Mitarbeiter mit einem neuen Anlagenteil im Bereich der Filterseparation beschäftigt. Während der Abnahme sei der Unfall passiert. Es habe eine "enorme Hitzeentwicklung" gegeben, so Teichert. Er sprach von möglicherweise 1.000 Grad. Dadurch seien selbst Autos auf dem Parkplatz geschmolzen.

Der 29-Jährige, der ins AKH Wien geflogen wurde, ist ein GCA-Mitarbeiter. Er wurde dem Sprecher zufolge noch am Dienstag aus der Intensivstation entlassen.

Ein Anliegen war es Teichert, im Namen des Unternehmens den Dank an die Einsatzorganisationen und deren freiwillige Helfer ebenso wie an die Behörden auszusprechen. Die Zusammenarbeit nach dem Unglück habe hervorragend funktioniert.

Die Explosion in der Erdgasstation Baumgarten hatte ein Todesopfer, einen Schwerverletzten und 20 Leichtverletzte gefordert. Unter Letzteren sind nach Polizeiangaben acht ausländische Staatsbürger. Der bei dem Unfall getötete Mann war laut Polizei österreichischer Staatsbürger. Die Identität werde erst nach einem DNA-Abgleich zu 100 Prozent feststehen, sagte Sprecher Heinz Holub.

"Wir sind seit heute Nacht in der Verdichterstation Baumgarten wieder auf dem Versorgungs-Zustand wie vor dem Unfall", teilte die GCA Mittwochfrüh mit. Das heiße, "alle Transitsysteme sind in alle Richtungen wieder funktionsfähig und in Betrieb. Auch die Inlandsversorgung ist gesichert", so das Unternehmen.

Unter den Leichtverletzten sind laut Polizei je zwei serbische und rumänische sowie je ein ungarischer, slowakischer , polnischer und US-amerikanischer Staatsbürger. Sie sind Holub zufolge überwiegend in Österreich wohnhaft.

Durch die Explosion war die Erdgasversorgung über Österreich Richtung Süden und Südosten unterbrochen. Italien, das stark von Lieferungen aus der benachbarten Alpenrepublik abhängig ist, rief den Notstand bei der Energieversorgung aus. Für Österreich selbst wurde Entwarnung gegeben. Und auch in Deutschland war kein Engpass zu befürchten, da die Versorgung hier breiter aufgestellt ist. Der genaue Unfallhergang ist noch unklar, die Polizei geht von einem technischen Defekt aus. Nach offiziellen Angaben wurde eine Person getötet, 21 Menschen wurden verletzt.