Mit rund 40.000 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht. Damit ist der bisherige Rekordwert von rund 36.400 Neuinfektionen vom 24. April überstiegen, wie aus Zahlen der John-Hopkins-Universität hervorgeht. Die "Washington Post" hatte zuvor von über 39.327 gemeldeten Neuinfektionen am Donnerstag berichtet.
Bundesstaaten wie Texas, Arizona, Florida und New Mexico planen demnach nun, angekündigte Lockerungen vorerst nicht umzusetzen. Allein in Texas sei ein neuer Rekord von 6000 neuen Fällen binnen 24 Stunden gezählt worden. In den USA sind damit über 2,4 Millionen Infektionen mit SARS-CoV-2 bekannt geworden. Über 124.000 Menschen sind mit dem Virus gestorben.
US-Präsident Trump spielte die steigenden Fallzahlen schon vor Bekanntwerden des neuen Rekords herunter. "Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle", sagte Trump in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die USA hätten bisher rund 30 Millionen Menschen auf das Virus getestet, mehr als jedes andere Land der Welt. Trumps Einschätzung zufolge geht darauf die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA zurück. Die Gesundheitsbehörde CDC schätzt jedoch, dass bisher wahrscheinlich nur ein Bruchteil der Infektionen erfasst wurde. "Für jeden Fall, den wir verzeichnet haben, gab es wahrscheinlich zehn weitere Infektionen", sagte CDC-Direktor Robert Redfield am Donnerstag. Die meisten renommierten Experten machen in erster Linie die von Trump vorangetriebene Lockerung von Corona-Beschränkungen in den Bundesstaaten für die steigenden Fallzahlen verantwortlich. Angesichts der dramatischen Entwicklung planen einige Bundesstaaten daher, angekündigte Lockerungen vorerst nicht umzusetzen. Einem Bericht der "Washington Post" zufolge betrifft das etwa Texas, Arizona, Florida oder New Mexico. Alleine in Texas sei ein neuer Rekord von 6.000 neuen Fällen binnen 24 Stunden erreicht worden. Die Kapazitäten der Krankenhäuser seien bereits wieder am Limit. Der US-Milliardär Bill Gates kritisierte die Regierung für ihr Vorgehen in der Corona-Krise. Die USA habe "nicht einmal annähernd" genug getan, um die Epidemie zu bekämpfen, sagte der Microsoft-Gründer bei einer Veranstaltung des Sender "CNN". Es werde zu wenig getestet, zu wenige Kontakte nachverfolgt und zu wenige Masken getragen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) war zudem bekannt geworden, dass das US-Justizministerium den Obersten Gerichtshof zur Abschaffung von "Obamacare" aufgefordert hat. Präsident Trump hatte die von seinem Vorgänger Barack Obama eingeführten Erweiterungen der Krankenversicherung mehrmals als "Desaster" kritisiert und für ihre Aufhebung plädiert. (apa,dpa)The US just reported its highest #COVID19 daily case count ever.
Craig Spencer MD MPH (@Craig_A_Spencer) June 25, 2020
This isnt just more testing.
This is just pure failure. pic.twitter.com/NujpBNavJM