Astra-Zeneca hat bestätigt, dass der Impfstoff nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus bietet. Die Variante wurde auch in Tirol nachgewiesen. Drei spezielle Varianten des Coronavirus gelten als ansteckender als die Ursprungsform, können auch bereits einmal infizierte Menschen wieder anstecken und haben sich bereits in vielen Ländern weltweit verbreitet.

Südafrika wird den Einsatz des Impfstoffes des britisch-schwedischen Konzerns daher zunächst aussetzen, solange Wissenschafter über die beste Verwendung der Arznei beraten. Das kündigte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Sonntag in Pretoria an.

Das britisch-schwedische Vakzin spielt eine wesentliche Rolle im österreichischen Impfplan. Eine erste Lieferung mit 36.000 Dosen ist in der Nacht auf Samstag in Österreich eingetroffen, bis Ende März sollen es 700.000 Dosen sein. Studien bescheinigen dem Impfstoff schon gegen die herkömmliche Virusvariante eine deutlich geringere Wirksamkeit als andere Impfstoffe. Österreich setzt aber stark auf Astrazeneca, weil der Impfstoff leichter zu verabreichen ist als die mRNA-Vakzine.

 

Zwischenergebnisse nicht aussagekräftig

Der Corona-Impfstoff  bietet laut Angaben von Astra-Zeneca nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus. Dies hätten erste Ergebnisse einer Studie der südafrikanischen Universität Witwatersrand und der Universität Oxford, mit der Astra-Zeneca den Impfstoff zusammen entwickelte, ergeben, hatte das britisch-schwedische Unternehmen am Samstag mitgeteilt.

Astra-Zeneca reagierte damit auf einen Bericht der Zeitung "Financial Times", die zuvor über den womöglich geringeren Impfschutz bei der Mutation berichtet hatte. 2.026 Personen hatten an der laut der Zeitung noch nicht durch Experten begutachteten Studie teilgenommen, die Hälfte erhielt ein Placebo.

Keiner der Teilnehmer habe demnach einen schweren Verlauf gehabt oder sei gestorben. Astra-Zeneca geht davon aus, dass der Impfstoff auch Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet. Allerdings gebe es noch nicht genügend Erkenntnisse darüber, da es sich bei den Studienteilnehmern überwiegend um junge, gesunde Erwachsene gehandelt habe.

Drei besonders problematische Varianten des Coronavirus

Neben der südafrikanischen Coronavirus-Variante kursieren derzeit zwei weitere Varianten, die zuerst in Großbritannien und in Brasilien entdeckt wurden. Astra-Zeneca zufolge soll der Impfstoff nun so angepasst werden, dass er auch bei der Südafrika-Mutante wirksam ist. Angepeilt ist laut dem Sprecher ein möglicher Auslieferungstermin im Herbst. Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die britische Variante hatte die Universität Oxford schon  am Freitag bestätigt. (apa)