Jakarta/Kuala Lumpur/Singapur (APA) - Bei der Aufklärung des Absturzes einer AirAsia-Passagiermaschine am 28. Dezember 2014 zwischen Sumatra und Borneo hoffen die Ermittler auf die Bergung des Flugschreibers, umgangssprachlich Blackbox oder Black Box genannt. Die tausenden Daten des von zivilen Flugzeugen mitgeführten Aufzeichnungsgeräts könnten Aufschlüsse über die Unglücksursache geben.

Flugschreiber sind häufig im Heck von Passagiermaschinen untergebracht, wo sie Abstürze am ehestens überstehen sollten, und zeichnen mit einer Zeitachse Gespräche und Geräusche im Cockpit (Stimmenrekorder oder Voice Recorder) und technische Daten (Flugdatenschreiber) wie Kurs, Flughöhe, Triebwerksleistung und Tempo auf. Die Konstruktion der tatsächlich nicht schwarz-, sondern orangefarbenen, etwa Schuhschachtel großen Metallbehälter ist darauf ausgelegt, große Aufprallgeschwindigkeiten, extreme Temperaturen und hohen Wasserdruck auszuhalten.

Wettlauf gegen die Zeit

Wird ein Flugzeug vermisst, wird die Suche nach dem Flugschreiber oft zum Wettlauf gegen die Zeit: Die Blackbox sendet etwa 30 Tage lang Signale, dann ist die Batterie des Ortungsgeräts, das sich bei Berührung mit Wasser einschaltet, leer. Signale sind nach Angaben von Experten noch aus mehr als 4.000 Metern Tiefe zu empfangen.

Nicht erst seit dem ungeklärten Verschwinden von Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking wird diskutiert, ob diese Methode der Datensammlung auf Flügen überhaupt noch zeitgemäß ist.

Daten in Echtzeit

Müssten Flugzeuge nicht vielmehr auf ein Daten-Streaming in Echtzeit umrüsten? Technisch wäre es laut Experten kein Problem, kommerzielle Flüge mit einer Art der Satellitentechnik auszustatten, die Daten während des Fluges direkt weiterleitet.

Die Umrüstung würde aber Kosten verursachen. Die Nutzung einer Live-Stream-Datenübertragung dürfte internationale Fluggesellschaften laut einer Schätzung des US-Bordelektronikherstellers L-3 etwa 300 Millionen Dollar (216 Millionen Euro) pro Jahr kosten, berichtete einmal das Magazin Bloomberg Businessweek. Kritiker weisen zudem auf das Problem der Bewältigung riesiger Datenmengen und die Gefahr von Fehlinterpretation und Missbrauch hin.