Houston (Texas). Fünf Tage nach seinem verheerenden Zug durch Texas ist der Tropensturm "Harvey" am Mittwoch im benachbarten US-Bundesstaat Louisiana erneut auf Land getroffen. Der Sturm habe mit "sintflutartigem Regen" westlich der Stadt Cameron die Küste erreicht, teilte das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA mit.

US-Präsident Donald Trump hat für Louisiana bereits ebenso wie für Texas den Katastrophenfall ausgerufen. In Louisiana wird der vom Hurrikan herabgestufte Tropensturm mit besonderer Sorge erwartet: Vor genau zwölf Jahren war dort der Hurrikan "Katrina" an der US-Golfküste auf Land getroffen. New Orleans war damals besonders von den Zerstörungen und Überschwemmungen betroffen. Insgesamt kamen durch "Katrina" 1.800 Menschen ums Leben.

Ausgangssperre verhängt 

In der texanischen Metropole Houston verhängte Bürgermeister Sylvester Turner am Dienstagabend eine Ausgangssperre, um Plünderern und Trickbetrügern keine Chance zu geben.

Am Dienstag hatte sich US-Präsident Donald Trump in der vom Hochwasser ebenfalls betroffenen Stadt Corpus Christi ein Bild von der Lage gemacht. Trump besuchte eine Feuerwache. Er lobte die Arbeit der Einsatzkräfte und der Behörden im Kampf gegen die Fluten. "Texas kommt mit allem zurecht", sagte der Präsident. Zahlreiche Wirtschaftsführer und Prominente spendeten zum Teil große Summen für die Hochwasseropfer. Viele von ihnen sind nicht gegen Flutschäden versichert.

Verwirrung um Dammbruch

Verwirrung gab es um einen Dammbruch in der Nähe von Houston. Die Behörden im Brazoria County hatten den Bruch bekanntgegeben und die Bewohner unterhalb des Dammes zum sofortigen Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. "Macht, dass ihr wegkommt!" Anschließend hieß es, der Damm sei stabilisiert, die ausgetretene Wassermenge sei vernachlässigbar. Auch in Brazoria County wurde eine Ausgangssperre zum Schutz vor Plünderern für die Gegenden verhängt, wo eine Zwangsevakuierung angeordnet worden war.

Die Behörden hatten bereits zuvor versucht, weitere Stauseen rund um Houston mit kontrollierten Öffnungen der Schleusen auszubalancieren. Zwar erhöhte das abfließende Wasser die Problematik unterhalb der Reservoirs, jedoch wurde oberhalb der Stauseen das Entstehen neuer Probleme dadurch verhindert. Houston ist auf ehemaligen Sümpfen gebaut, der Erdboden besteht zum Teil aus Ton. Das Erdreich nimmt das Wasser nur sehr langsam auf.