Florida. Der von der Polizei als Täter des Schulmassakers von Florida bezeichnete Nikolas Cruz soll der Rassistenvereinigung und Miliz "Republic of Florida" (ROF) nahegestanden haben. Das sagte ein Sprecher der Gruppierung am Donnerstag der Bürgerrechtsorganisation ADL (Anti-Defamation League). Bei der Bluttat waren am Mittwoch 17 Menschen erschossen worden.

Der ROF-Sprecher sagte, Cruz habe an Trainings teilgenommen. Er habe mit "anderen Mitgliedern" gemeinsame Autofahrten organisiert. Ob Cruz ROF-Mitglied war oder assoziiert, sagte der Sprecher nicht. Die ROF-Milizen bezeichnen sich als "bewaffnete Kräfte der Übergangsregierung der Republik von Florida" und als weiße Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfen für einen rein weißen Staat ohne andere Ethnien, der kein Teil der USA ist. Auf der Homepage der ROF wird die Frage "Seid Ihr gewalttätig?" beantwortet mit "Kurze Antwort: Ja".

Der mutmaßliche Täter ist angeklagt worden. Der 19-jährige Nikolas C. müsse sich wegen Mordes in 17 Fällen verantworten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag.

Er wurde nach der Bluttat in der nahegelegenen Stadt Coral Springs festgenommen. Der Tatverdächtige war nach Angaben der Polizei ein ehemaliger Schüler der Marjory Stoneman Douglas Highschool in Parkland und aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden. US-Präsident Donald Trump ordnete am Donnerstag eine landesweite Trauerbeflaggung an. Für den Nachmittag (17.00 Uhr MEZ) kündigte er eine Fernsehansprache an.

Gesetzeslücken schließen

Nach dem Amoklauf in Florida hat US-Präsident Donald Trump versprochen, für mehr Sicherheit an den Schulen zu sorgen. Kinder müssten das Signal bekommen, dass sie nie allein seien, sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus. Es müsse in den USA auch ein Klima geschaffen werden, in dem die Würde des Lebens hochgehalten werde. Schärfere Waffengesetze, die die oppositionellen Demokraten fordern, erwähnte er nicht.

Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, sagte dagegen, sollte es Gesetzeslücken geben, die psychisch Kranken Waffenkäufe ermöglichten, müssten diese geschlossen werden. Der Kongress hatte im vergangenen Jahr eine Regelung gestrichen, die für psychisch beeinträchtigte Waffenkäufer erweiterte Überprüfungen vorsah. Die Republikaner argumentierten damals, die Vorschrift beschneide die Waffenbesitzrechte von psychisch Kranken.