Wieviel Autos sind das in absoluten Zahlen?

Allein bei der Peking Motorshow gab es 187 verschiedene rein elektrische Modelle. Insgesamt wurden in China im vergangenen Jahr eine Million E-Autos zugelassen.

Was bedeutet das für die Zukunft der europäischen Autobranche, wenn sie technologisch nicht mehr mit China mithalten kann? Werden sich die herkömmlichen Verhältnisse umdrehen? China entwickelt künftig die Technologie, Europa produziert?

Der BMW aus chinesischer Produktion ist von der Qualität ziemlich ident, wie der aus deutscher Produktion. Es gibt für China daher keinen Grund die Autos in Europa produzieren zu lassen. Der deutschen Autoindustrie sind die drohenden Beispiele aus der Geschichte durchaus bewusst: Kein Kutschenhersteller wurde Autohersteller, kein Schreibmaschinenhersteller wurde Computerhersteller.

Technologisch weit hinten, mit der Produktion können die Europäer auch nicht mehr punkten...

Ja, dabei besteht die größte Gefahr für die europäische Autoindustrie nicht einmal in der E-Mobilität. Es ist das Level 5, das heißt autonomes Fahren ohne Lenkrad. Das wird dem Sharing den endgültigen Durchbruch bringen und die Autobranche auf den Kopf stellen.

Das sind ja noch schlechtere Vorzeichen für die Autoindustrie.

Das stimmt. Erstens werden durch Carsharing weniger Autos gebraucht, auch die Extras, womit die Autohersteller am meisten verdienen, werden nicht mehr gefragt sein. Beim Sharing-Auto ist dem Kunden völlig egal, ob das Auto eine teure Metalliclackierung hat oder nicht. Hier fallen viele Deckungsbeiträge weg.

Wo liegen die Chancen der europäischen Autohersteller?

Im Bereich des Entertainment. Die Menschen sitzen im selbstfahrenden Auto und wollen unterhalten werden. Es geht um mehr Emotionen pro Kilometer. Statt Fahrfeeling wird es in Zukunft andere Erlebnisse geben.