Durch den "Radetzky-Marsch" wurden er und der Komponist weltberühmt. Franz Karl Graf Radetzky von Radetz (1766-1858) hatte es dem alten Johann Strauss (Vater) 1848 besonders angetan. Strauss-Vater war im Gegensatz zum viel berühmter gewordenen Sohn und Walzerkönig 1848 ein blinder Anhänger des Kaiserhauses. Mit dem Schlachtensieg bei Custozza gewann Radetzky die Lombardei für die Habsburger zurück. Die restaurativen Kräfte, die in Wien im Zuge der Märzrevolution bereits mit dem Rücken zur Wand standen, bekamen durch den Erfolg daheim wieder Aufwind. Letztlich schlugen sie die bürgerliche Revolution nieder.

Der alte Strauss ehrte den General mit jenem Marsch, der unter anderem jährlich das Wiener Neujahrskonzert mit frenetischem Jubel beendet. Der in vielen Schlachten und Kriegen hochdekorierte alte Feldmarschall wurde für das Kaiserhaus und dessen jungen Chef, Franz Joseph I., wegen seiner Popularität zu einer wichtigen Symbolfigur.

Diese alte Postkarte zeigt das Radetzky-Denkmal im Jahr 1928. - © "Die Welt von gestern"/Styria von Thomas Hofmann und Beppo Beyerl.
Diese alte Postkarte zeigt das Radetzky-Denkmal im Jahr 1928. - © "Die Welt von gestern"/Styria von Thomas Hofmann und Beppo Beyerl.

Radetzky wurde mit Ehrungen und Zuwendungen überhäuft. Diese brauchte er auch, da seine Gattin auf besonders großem Fuß zu leben pflegte. Deshalb landete der Feldmarschall nach seinem Tod nicht in der Kapuzinergruft. Das hätte das Kaiserhaus so gewollt. Radetzky vermachte aber einem Heereslieferanten seine Überreste und das Recht, ihn zu begraben. Der hatte zeitlebens seine Schulden beglichen und baute die Gedenkstätte Heldenberg in Niederösterreich. Dort wurde Radetzky beigesetzt. Der Kaiser führte den Trauerkondukt an. 1892 wurde von seiner Majestät ein Reiterstandbild vor dem Kriegsministerium Am Hof enthüllt. Als dieses 1912 an den Stubenring ins heutige "Regierungsgebäude" übersiedelte, wurde auch das Denkmal als geheime Kommandosache innerhalb einer Nacht versetzt. Unter anderem mussten dafür Tramwayleitung gekappt werden. Die "Neue Freie Presse" schrieb am 28. Juli: "Die Überführung musste geheim gehalten werden, da ein großer Menschenandrang gefährlich gewesen wäre." Franz Joseph enthüllte das Denkmal in der Folge 1912 gleich noch einmal.