Die Wiener Polizei führt regelmäßig in Zusammenarbeit mit der MA 60 (Veterinäramt und Tierschutz der Stadt Wien) und der MA 6 (Rechnungs- und Abgabewesen) Schwerpunktkontrollen in Sachen Hundehaltung in Wien durch. Jetzt ist es wieder einmal so weit. Zwei Wochen lang werden nun verstärkt Leinen- beziehungsweise Maulkorbpflicht, Chip und Registrierung sowie im Bedarfsfall der Hundeführerschein für sogenannte Listenhunde und die Bezahlung der Hundeabgabe kontrolliert. Die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) erklärte dazu am Mittwoch: "Mir geht es um ein Miteinander von Mensch und Hund in unserer Stadt, und dazu braucht es klare Spielregeln." Damit die Polizei dafür noch besser gerüstet ist, übergab Sima 18 Chip-Lesegeräte an die Wiener Polizei.
Man setze mit dieser Aktion auf Prävention und Aufklärung. Ziel der Kontrollen sei es, bei den Hundehaltern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Einhaltung der Vorschriften für ein friedliches Miteinander in einer Großstadt notwendig sei. "Es ist besser, vorbeugend auf die Einhaltung der Vorschriften zu achten, als Ermittlungen nach einem Hundebiss aufnehmen zu müssen", meinte der Wiener Vize-Polizeipräsident Michael Lepuschitz.
Umfassende Kontrollen und Kinder-Aufklärungsarbeit
Kontrolliert wird in den nächsten Wochen in ganz Wien. Schwerpunkte sind Grünflächen und Parks. Insgesamt gibt es in Wien rund 56.000 Hunde, darunter 3.300 gemeldete Listenhunde. Einmal mehr verwies Sima auf die geltende Leinen- oder Maulkorbpflicht an allen öffentlichen Orten und die bestehenden zusätzlichen Regelungen für Halter von Listenhunden, darunter etwa die 0,5-Promille-Alkoholgrenze. Auch die Entfernung der Hinterlassenschaften der Hunde zähle zu den Spielregeln. Der Großteil der Hundebesitzer halte sich längst an die gesetzlichen Bestimmungen, hielt die Stadträtin fest. Bei Missachtung werden 50 Euro Strafe fällig. In ganz Wien stehen rund 3.600 Sackerlautomaten zur Verfügung, etwas mehr als 100.000 volle Hundekotsackerl landen täglich in den Wiener Mistkübeln.
Die Stadt Wien setzt auf Bewusstseinsbildung in Sachen Tiere schon ab dem Kindesalter. So werden "Schulstunden der besonderen Art" im Zuge der Umweltbildung im Rahmen von "Sicherheitspädagogischen Tagen" in den Volksschulen abgehalten. Auch in den Kindergärten gibt es Aufklärung zur Kommunikation von Hunden. Die Kinder lernen dabei richtiges Verhalten gegenüber den Vierbeinern, alles über die Vermeidung von Gefahren- und Konfliktsituationen und respektvollen und sicheren Umgang mit Hunden. Zudem bietet die Tierschutzombudsstelle Wien die (freiwillige) Prüfung zum geprüften Stadthund an. Wer diese absolviert, muss ein Jahr lang keine Hundeabgabe in Höhe von 72 Euro bezahlen.
Seit genau einem Jahr gilt in Wien der verpflichtende Sachkundenachweis für neue Hundehalter, rund 1.200 Teilnehmer haben sich seither dafür angemeldet. Vermittelt werden Grundkenntnisse über die Anschaffung, Haltung, Pflege und Erziehung von Hunden sowie rechtliche Bestimmungen. Die Kursgebühr beträgt 40 Euro, die Teilnehmerzahl ist pro Kurs auf 25 begrenzt. Die Anmeldung erfolgt direkt bei den Anbietern, deren Kursorte und Kontaktdaten unter www.hunde-kunde.at abgerufen werden können.