Insgesamt 10.000 Wiener Unternehmen haben am Montag mit den betrieblichen Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Die Stadt Wien, die diesbezüglich eine enge Kooperation mit der Wiener Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinbarung getroffen hat, will damit die Dynamik aus dem Infektionsgeschehen nehmen und schwere Covid-19-Erkrankungen aufseiten von Arbeitnehmern oder gar ganzer Firmen vermeiden, wie es am Montag hieß.

Die beteiligten Firmen haben sich unter www.impfservice.wien/betriebe angemeldet, einen Impfkoordinator nominiert und ihre Mitarbeiter fünf verschiedenen Risikokategorien zugeordnet. Nun werden zunächst jene Beschäftigte geimpft, die ein erhöhtes Infektionsrisiko beziehungsweise Kontakt mit infektiösem Material aufweisen oder die unaufschiebbare beziehungsweise zwingende Reisen ins Ausland vornehmen müssen.

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rden somit etwa im Ausland tätige Handelsvertreter und exponierte Berufe im Gesundheitsbereich, etwa Reinigungskräfte oder Techniker in Spitälern. Ist man mit diesen Risikogruppen durch, kommen Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt zum Zug, wie etwa Supermarkt-Angestellte. Dabei werden zunächst jene Mitarbeiter prioritär geimpft, deren Arbeitsplatz keine baulichen Schutzvorrichtungen aufweist. Die fünfte und letzte Risikokategorie umfasst Mitarbeiter ohne erhöhtes Risiko durch ihre Tätigkeit.

Je nach Impfstofflage kann die Stadt eine oder mehrere Gruppen gleichzeitig impfen. Sollte ausreichend Impfstoff vorhanden sein, ist eine Ausweitung der Kategorien Ende Mai/Anfang Juni möglich, erklärte man im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Montag. Grundsätzlich aufrecht bleibt die Direktive, dass primär Personen, die älter als 65 sind, geimpft werden.

Impfstraßen für Unternehmen

Was das betriebliche Impfen betrifft, können Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen eigene Impfstraßen einrichten, falls es mehr als 300 impfwillige Mitarbeiter gibt. Unternehmen, Organisationen und Interessenvertretungen, die sich noch vorgemerkt haben, können sich weiter anmelden. Das betriebliche Impfen ist auch für Ein-Personen-Unternehmen möglich. Impftermine können für einzelne Mitarbeiter oder in Blöcken von bis zu 50 Mitarbeitern gebucht werden.

Bis 2. Mai haben in Wien mehr als 480.000 Personen eine erste Teilimpfung zum Schutz vor Sars-CoV-2 erhalten. Das entspricht fast einem Viertel der Wiener Bevölkerung. Mehr als 171.000 Wiener (9 Prozent) sind bereits vollimmunisiert. "Wenn alle angekündigten Impfstofflieferungen halten, können aus jetziger Sicht Ende Juni zwischen 50 und 60 Prozent der Wiener Wohnbevölkerung zumindest die erste Teilimpfung erhalten haben", hieß es am Montag. 885.000 Personen haben sich für eine Covid-19-Schutzimpfung vorgemerkt.

Erfreut zeigt sich man bei der Wien über die Durchimpfungsraten bei der älteren Bevölkerung. 70 Prozent aller über 90-Jährigen haben sich gegen Covid-19 impfen lassen. Bei den 80- bis 89-Jährigen waren es sogar 88 Prozent, bei den 70- bis 79-Jährigen immerhin 59 Prozent (siehe Grafik). Das hat bewirkt, dass in den Alters- und Pflegeheimen die Zahl der aktiven Fälle seit Monaten auf einem niederen Stand ist und dort keine dritte Infektionswelle verzeichnet wurde.

Niederösterreich schneller

In Niederösterreich ist die Anmeldung für die Corona-Schutzimpfung am Montag für Personen ab dem 50. Lebensjahr freigegeben worden. Knapp 60.000 Terminpaare wurden alleine innerhalb der ersten beiden Stunden vergeben, teilte LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) mit. Weitere Altersgruppen kommen ab Mittwoch zum Zug, bis am kommenden Montag schließlich die Zeitslots für alle Niederösterreicher ab 16 Jahren verfügbar sein werden.