Ein 60-Jähriger hat am Samstagnachmittag in Penzing bei einem Großeinsatz der Polizei das Feuer auf die Beamten eröffnet und ist anschließend von diesen tödlich getroffen worden. Der Mann hatte ein aufrechtes Waffenverbot, teilte die Polizei mit. Dennoch soll er zunächst einen Nachbarn verbal und vermutlich mit der Schusswaffe bedroht haben.

Am Sonntag wurden weitere Details zum Großeinsatz bekannt. Demnach versuchten Polizisten lange, den Mann zur Aufgabe zu bringen. Der 60-Jährige schoss allerdings Dutzende Male in Richtung der Beamten. Bei einem folgenden Schusswechsel wurde er von einem Beamten der Cobra tödlich getroffen. Die Polizei hatte das Wohnhaus in der Kienmayergasse großräumig abgesperrt. Anrainer streamten den Einsatz über die Social-Media-Plattform TikTok. Davor rät die Polizei eindringlich ab.

Laut den Nachbarn kam es schon in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen und Bedrohungen. Er wurde bereits wegen Nötigung und gefährlicher Drohung angezeigt, weshalb auch bereits das Waffenverbot gegen ihn ausgesprochen worden war. Die Langwaffe, mit der der 60-Jährige dutzende Male auf die Beamten feuerte, wurde sichergestellt. Die Tatortarbeit und Spurensicherung war am Sonntag noch im Gange, weitere Waffen wurden vorerst nicht sichergestellt, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst.

Steirische Polizisten führen Untersuchung durch

Unklar war vorerst auch, wie viele Schüsse genau abgegeben wurden, sowohl vom 60-Jährigen als auch von der Polizei. In den Wänden fanden sich zahlreiche Einschusslöcher. Die am Einsatz beteiligten Beamten erhielten vom Peer Support des Innenministeriums psychologische Betreuung. Die Ermittlungen zum tödlichen Schusswaffengebrauch werden von der Staatsanwaltschaft Wien geleitet, die Untersuchung führen steirische Polizisten durch.