Stadtentwicklung einmal anders: Am Wochenende lädt die Stadt Wien zu einem Fest in das neue Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl im Süden Wiens. Angekündigt wurden geführte "informative Touren" durch das Projektgebiet in Favoriten, in dem 2030 zum Bauen begonnen wird und künftig bis zu 21.000 Menschen wohnen sollen. Ein Open Air Konzert mit dem Nino aus Wien ist für heute, Freitag, um 18 Uhr am Zukunftshof angesetzt.

Der Zukunftshof - früher als Haschahof bekannt - ist mit seinem "Zukunftsteam Rothneusiedl" an der Gestaltung des Stadtentwicklungsebiets beteiligt und u.a. für Dialogveranstaltung wie der am Wochenende stattfindende Auftakt verantwortlich. Das "Zukunftsteam" besteht aus einem von 14 ausgelosten Bürgern sowie Vertretern aus Wissenschaft, Landwirtschaft und Bürgerinitiativen.

Noch erstrecken sich auf dem 124 Hektar großen Areal nördlich der Südumfahrung (S1) vor allem Wiesen und Felder. Ein Drittel des Gebietes soll weiterhin Grün- und Freifläche bleiben, so sind zumindest die Pläne der Stadt.

4.000 Bäume vorgesehen

4.000 Bäume sollen neu gepflanzt werden, außerdem soll sich ein bis zu 100 Meter breiter Grünkorridor durch das Gebiet ziehen. Die Energieversorgung soll unter anderem mittels Luft-Wärmetauschern oder Photovoltaik erfolgen. Auch ein Konzept zum Regenwassermanagement wurde von der Stadt angekündigt.

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Erreicht werden kann das Stadtentwicklungsgebiet in Zukunft mit der U-Bahnlinie U1. Die Voraussetzung für die Errichtung gibt es schon länger, wobei auch hier die Pläne geändert wurden. Schon vor 20 Jahren wurde überlegt, die U1 nach Rothneusiedl zu führen. Die Verlängerung der roten Linie gibt es inzwischen, sie endet nun jedoch in Oberlaa. Allerdings wurde baulich die Voraussetzung dafür geschaffen, dass man mittels Abzweigung bei der Station Alaudagasse eine Seitentrasse auch nach Rothneusiedl verlegen kann. Dies soll nun umgesetzt werden: Auf einer Länge von 2,5 Kilometern sind zwei neue Stationen vorgesehen. Es gibt zwar noch keine fixe Finanzierung für die Strecke, der Abschnitt wurde aber bereits im jüngsten Pakt zwischen der Stadt und dem Bund in Form einer "Präambel" erwähnt, wie es vonseiten der Stadt heißt. Jedenfalls ist geplant, dass die U-Bahn dort schon fährt, sobald die erste Bewohner einziehen.

Beteiligungsprozess

Aber davor ist noch ein umfangreicher Planungs- und Beteilungsprozess vorgesehen, wie gerne betont wird. Zunächst soll das städtebauliche Leitbild entwickelt werden, zu dem es auch einen internationalen Wettbewerb geben wird. Und es wird diverse Veranstaltungen für die Anrainer geben - die heute startende "Party" soll der Auftakt dafür sein.