Nur wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag ist Starkoch Reinhard Gerer gestorben. Der Gastronom feierte in den 1990er- und den 2000er-Jahren mit dem Wiener Korso bei der Staatsoper seine größten Erfolge. Kommende Woche (12.4.) wäre der gebürtige Steirer 70 Jahre alt geworden.

Gerer, der auch mehrere Standardwerke über seine Leidenschaft schrieb, konnte bei Koch-Größen wie Paul Bocuse und Eckart Witzigmann sein Handwerk lernen. Mit der Übernahme der kulinarischen Leitung des Restaurants "Korso" in Wien führte er es laut Aussagen seines Verlags Kremayr& Scheriau zu "international gerühmter Spitzengastronomie". Er wurde während seiner Karriere zum besten Koch Österreichs gewählt und war der erste Vier-Hauben-Koch des Landes.

Am Ende Hundefutter

2009 eröffnete er mit "Gerers Magdalenenhof" ein eigenes Restaurant am Bisamberg. Gault&Millau 2011 verlieh ihm dafür eine Haube. Gault&Millau bezeichnete das Restaurant als von "der Idee her genau das Richtige, nur leider blieb der wirtschaftliche Erfolg aus". Kritiker lobten, dass er der traditionellen österreichischen Küche ein neues Kleid verpasste. Dabei umgab er sich gerne mit prominenten Weggefährten.

2013 zog sich Gerer nach zehn Jahren auch aus dem bekannten Gourmettheater "Palazzo" in Wien zurück. Die erfolgreichen Palazzo-Shows verbanden Gerers Haute Cuisine mit Akrobatik, Comedy und Musik und zogen mehrere Hunderttausend Gäste an. Weniger Erfolge feierte er mit dem Nachfolgerprojekt "Teatro". Nach schleppendem Kartenverkauf musste für das Kochspektakel bei den Wiener Gasometern Konkurs angemeldet werden. Zuletzt stellte er 2022 sein letztes Lokal "Bella und Waldemar" auf die Produktion von hochwertigem Hundefutter um.