Der Ringturm verwandelt sich heuer über die Sommermonate in eine scheinbar spielerisch sommerliche Szenerie, die Badende an einem Sandstrand zeigt. Doch die Wolken im Hintergrund und die scharfen Silhouetten, welche die slowenische Künstlerin Vanja Bucan aus dem Bild hervortreten lässt, lassen Veränderung anklingen: Sie sollen an die titelgebenden Eisberge erinnern und auf den Klimawandel und seine Konsequenzen hinweisen.

2023 "Wandernde Eisberge". 
- © Wiener Städtische / Hertha Hurnaus

2023 "Wandernde Eisberge".

- © Wiener Städtische / Hertha Hurnaus

"Wenn wir mit Kunst zusätzlich dazu beitragen können, Aufmerksamkeit für aktuelle wichtige Themen wie den Klimawandel zu schaffen, freuen wir uns besonders. Das gelingt uns heuer mit ‚Wandernde Eisberge‘ der slowenischen Künstlerin Vanja Bucan, die den Wienerinnen und Wienern darüber hinaus Sommer, Sonne und Meer am Donaukanal schenkt", erklärte Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group (VIG), am Donnerstag in einer Aussendung.

Die Arbeiten an der Fassade des Ringturms starten dieser Tage, die Fertigstellung ist Mitte Juni geplant. Die 4.000 Quadratmeter große Verhüllung besteht aus insgesamt 30 bedruckten Netzbahnen mit einer Breite von rund drei Metern und einer Länge von bis zu 63 Metern.

Künstler aus Osteuropa

"Mit meinem Bild will ich das Potenzial an Veränderung verdeutlichen, die die Natur mit sich bringt. Wir, wie die Menschen in diesem Bild, sind nur kleine Fragmente in einem größeren Zusammenhang. Die wandernden Eisberge sind zu einem Symbol für den Klimawandel geworden. Für mich stehen sie auch für die Unvorhersehbarkeit des Geschehens - so wie auch in diesem Moment am Strand nicht ganz klar ist, was dieser Tag für die Bandenden bringen wird", sagt Vanja Bucan über ihr Werk.

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Geboren 1973 im slowenischen Nova Gorica, lebt und arbeitet die freischaffende Fotografin heute in Berlin und kooperiert als Mentorin mit der Laibacher Kunstakademie. Die Slowenin studierte zunächst Sozialwissenschaften, ehe sie ihr Studium an der königlichen Akademie der bildenden Künste in Den Haag 2010 erfolgreich abschloss. Bucan entwickelte mit der Zeit einen eigenen künstlerischen Stil, der sich auf die Darstellung und Beziehung zwischen Menschen und der Natur konzentriert. Auch die Stellung von Frauen in der Gesellschaft ist ein wiederkehrendes Thema. Sie realisierte bereits zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, zu den wichtigsten Stationen zählen das Kunsthaus Wien, das Lentos Kunstmuseum in Linz, das Benaki Museum (Griechenland), das Lishui Museum Of Art (China), das CAFA Art Museum Beijing (China), das Museum of Modern Art Banja Luka (Bosnien und Herzegowina) sowie die Teilnahme an internationalen Fotofestivals und Kunstmessen.

Neben österreichischen Kunstschaffenden werden vom Wiener Städtische Versicherungsverein seit 2012 auch Künstler aus Osteuropa eingeladen, die Ringturm-Verhüllung zu gestalten. Pausen gab es 2009 und 2010 aufgrund der Finanzkrise sowie 2020 und 2021 wegen der Pandemie.