Wien. (red) Die Kohlen sind gekauft, das Fleisch mariniert - doch die Grillparty muss abgesagt werden. Zumindest, wenn sie auf einem öffentlichen Grillplatz stattfinden sollte. Denn die Stadt hat bekannt gegeben, dass ab heute, Freitag, Mittag ein Grillverbot verhängt wird. Betroffen sind etwa die Plätze auf der Donauinsel, im Draschepark oder im Wienerwald. Auch auf privaten Flächen, die sich in oder in der Nähe von Waldgebieten befinden, darf nicht gegrillt werden. Angesichts der großen Hitze ist die Brandgefahr zu hoch. Das Verbot gilt "bis auf Weiteres", wie es hieß. Es wird erst bei "nachhaltigen Regenschauern" wieder aufgehoben.
Diese kündigen die Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) zwar für Montag an. Da die Störungsfront aber erst am Nachmittag den Süden und Osten des Landes erreichen soll, sind hier am Montag noch immer bis zu 37 Grad möglich.
38 Grad und mehr möglich
Bis dahin ist mit Rekordtemperaturen zu rechnen, am Sonntag steigt die Quecksilbersäule der Thermometer voraussichtlich bis auf 38 Grad. Ob tatsächlich 40 Grad erreicht und der österreichische Allzeitrekord von 39,7 Grad in Dellach im Kärtner Drautal aus dem Jahr 1983 gebrochen wird, könne man noch nicht sagen, meint Meteorologe Clemens Biermair von der Zamg. Aber: "Es wird auf jeden Fall sehr heiß." Dass es das heißeste Wochenende des Jahres wird, könne sich aber auf jeden Fall ausgehen.
Die Freibäder freut es. Nach einem kühlen und verregneten Frühling mit bescheidenen Besucherzahlen fällt der Vergleich zum Vorjahr inzwischen erträglich aus: Rund 1,54 Millionen Menschen sind bisher in die kommunalen Sommerschwimmanstalten gekommen, knapp 66.000 beziehungsweise 3,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2012. Noch vor kurzem war ein Minus von rund 30 Prozent ausgewiesen worden.
Hitze richtig einschätzen
Weniger erfreut über die heißen Temperaturen sind die heimischen Rettungsorganisationen, steigt doch mit der Hitze auch die Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg der Einsätze. Um dem vorzubeugen, appellierte der Arbeiter-Samariter-Bund (Asbö), sich nicht zu überanstrengen und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Die Gefahr eines Kreislaufkollapses und Hitzetodes sei bei 38 Grad und mehr vor allem bei älteren Menschen viel höher als sonst. Ein Drittel der Patienten seien aber junge Menschen, die ihre Leistungsfähigkeit bei dieser Hitze überschätzten, hieß es seitens des Asbö.
Von alkohol- und koffeinhaltigen Getränken wird abgeraten, weil sie den Körper noch weiter dehydrieren. Sport und körperliche Anstrengung sind bei derart hohen Temperaturen zu vermeiden. In der Sonne sollte stets eine Kopfbedeckung getragen werden - das gilt besonders für Kinder. Weite, luftige und helle Kleidung, Aufenthalt im Schatten und leichtes Essen machen die Hitze leichter erträglich.
Wer am Wochenende auf einer Autobahn unterwegs ist, muss mit Staus und Verzögerungen rechnen. Einerseits beginnen in Baden-Württemberg die Ferien. Im Osten sorgt andererseits der Formel-1-Grand Prix am Hungaroring bei Budapest für Hochbetrieb auf der Ostautobahn (A4).