Wien. Nach internationalen Vorbildern soll nun auch Wien eine Seilbahn bekommen. Seit über einem Jahr plant die Wiener Wirtschaftskammer den Bau einer solchen Seilbahn auf den Kahlenberg und präsentierte am Freitag eine positive Machbarkeitsstudie.

Das Verkehrsmittel soll bei der U6-Station "Neue Donau" starten, entlang der Donau bis zur Station "Nordufer" fahren, anschließend die Donau queren, den Kuchelauer Hafen passieren und auf den Kahlenberg hinauf führen. Laut Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, soll die Bahn den Kahlenberg für Touristen und Wiener "attraktivieren". Vor allem die kurze Fahrtzeit von 19 Minuten und die bequeme Erreichbarkeit der Seilbahn sollen Nutzer anziehen. Parkplätze soll es unmittelbar bei der Talstation aber keine geben. Man wolle, so Seilbahn-Experte Michael Bitterl, den öffentlichen Nahverkehr und nicht die privaten Autos fördern.

Den Linienbus auf den Kahlenberg wird es laut Josef Bitzinger, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft bei der Wirtschaftskammer Wien und Initiator des Projektes, aber trotzdem geben. Fraglich sei, wie oft dieser dann noch fahren müsse. Allerdings wäre die Seilbahn mit 5 bis 10 Euro pro Fahrt deutlich teurer als eine Busfahrt.

Die Kosten für den Bau der Seilbahn liegen bei voraussichtlich 30 Millionen Euro. Man rechnet mit 600.000 Fahrgästen im Jahr. Vorerst wird in 63 Kabinen investiert, in denen stündlich bis zu 1000 Personen transportiert werden können. Der nächste Schritt ist laut Bitzinger das Einholen sämtlicher Bewilligungen. Im Jahr 2014 soll bereits gebaut werden; frühestens 2015 könnte Wien eine Seilbahn haben.

Die Idee einer Erschließung des Kahlenbergs ist aber nicht ganz neu. Schon von 1873 bis 1921 gab es eine Zahnradbahn auf den Kahlenberg.