Wien. Im Zuge der Strukturreform der Erzdiözese Wien werden auch mehrere Kirchengebäude abgegeben. Nach den Pfarrkirchen St. Antonius im 15. Bezirk und Neulerchenfeld im 16. Bezirk ist als nächste wohl die Kirche der Pfarre Maria vom Berge Karmel am Stefan-Fadinger-Platz im 10. Bezirk dran.

Das Gebäude samt dem Areal rundherum ist im Besitz des deutschen Karmelitenordens, der sich davon "irgendwann demnächst" trennen will, wie Ralf Olbrück der "Wiener Zeitung" auf Anfrage erklärt. Der Geschäftsführer des deutschen Vermögensberaters Pro Secur, den die Karmeliten mit dem Verkauf betraut haben, betont, "dass wir keine Eile beim Verkauf haben". Und dass der Verkauf "im Einklang mit der Erzdiözese Wien" erfolgen soll.

Interessenten gebe es schon, der Kreis sei aber überschaubar, sagt Olbrück: "Wer kauft schon eine Kirche? Und wem kann man sie überhaupt verkaufen?" Ein möglicher Käufer wäre die syrisch-orthodoxe Gemeinde in Wien. Pro Secur sondiert aber nicht nur kirchliche Lösungen, sondern auch weltliche, schließlich "gibt es auf der Fläche selbst noch gewisse Baureserven". Es könnte also zum Beispiel die Kirche an eine Konfession verkauft werden, während ein anderer Käufer die Flächen rundherum für Wohnungsneubauten nutzt. "Wir würden aber am liebsten alles an einen verkaufen", meint Olbrück. So oder so soll der neben der Kirche befindliche Kindergarten auf jeden Fall erhalten bleiben.

Philippinische Gemeinde zieht um

Die bisherige Pfarrgemeinde Maria vom Karmel sowie deren Untermieter, die Filipino Catholic Community, sollen dann in die ab September 2015 zusammengelegten Nachbarpfarren Salvator am Wienerfeld, Zu den Heiligen Aposteln und Franz von Sales eingegliedert werden. Das alles ohne Hektik und in Absprache mit den Beteiligten. "Wir versuchen, für die uns anvertrauten Menschen im 10. Bezirk Lösungen zu finden, die alle akzeptieren können", erklärt dazu der für die Pfarren im 10. Bezirk zuständige Dechant Johannes Neubauer.