Unter einigen Demonstranten gehen die Wogen hoch. Wo die Bemühungen der Stadt Wien sind, die Struktur der Donaustadt zu retten, fragt einer. Dass das einstöckige Hopf-Haus weichen soll, macht Markus Landerer von der privaten Initiative Denkmalschutz geradezu rasend. Besonders die Untätigkeit bei der Umsetzung von Schutzzonen-Erweiterungen ärgert ihn. Erst durch die Flächenwidmung in den Jahren 2004 und 2005 sei der Neubau überhaupt möglich gemacht worden. Außerdem fürchtet die Initiative, dass neben dem Hopf-Haus noch weitere historische Gebäude in der Donaufelder Straße der Profitgier zum Opfer fallen könnten. An zwei benachbarten, ebenfalls historischen Gebäuden wird bereits für neue Wohnungen geworben. Von Seiten der Bezirksvertretungen und des Gemeinderates erwartet Landerer künftig größeres Engagement für den Erhalt beziehungsweise den Schutz des Wiener Stadtbildes - nicht nur in der Donaustadt.

Appell an die Investoren, auf die Bevölkerung einzugehen


Immerhin in einer Sache sind sich die knapp 100 Protestierenden einig - und immerhin drei Bezirksparteien: Das Hopf-Haus muss bleiben. "Ich appelliere an die privaten Investoren, auf die Wünsche der Bevölkerung einzugehen", betont Bezirkschef Scheed.

Alfred Wansch, FPÖ-Gemeinderat und Landtagsabgeordneter, sagt, wenn man schon auf Bezirksebene nichts mehr tun könne, dann wenigstens auf Landesebene. Eine Möglichkeit sieht er zum Beispiel in der aktuell stattfindenden Novellierung der Bauordnung. In dieser müsse der Schutz von Kulturgütern noch stärker verankert werden, fordert der Politiker.

Auch Heidi Sequenz, Obfrau der Donaustädter Grünen, ist gekommen, um gegen den Abriss zu protestieren. Bei der Flächenwidmung vor vielen Jahren sei deren Wichtigkeit in der inzwischen stetig wachsenden Donaustadt noch nicht erkannt worden, räumt sie ein.

"Des guate oide Hopf-Haus derf nua net sterbm, es muass doch nua zu rettn sein . . .", singt Kobald Friedrich sein eigens getextetes Lied ins Mikrophon. Fischer will mit ihrem Protest in jedem Fall weitermachen. Sie hofft, dass das Aufrütteln der Bevölkerung mit der Demonstration erst der Anfang gewesen ist.