Bhardwaj: Frauen sind nicht nur Gäste, sondern auch Investoren. - © pr.
Bhardwaj: Frauen sind nicht nur Gäste, sondern auch Investoren. - © pr.

Wien. Das international bedeutende Pioneers Festival in der Hofburg in Wien, das gestern, Mittwoch, eröffnet wurde, nützte Anu Bhardwaj, um ihr neues Unternehmen zu bewerben. Bhardwaj hat eine Plattform gegründet, die das ökonomische Verhalten von Frauen grundlegend ändern soll. Ihr Netzwerk "Women investing in Women" will Mädchen und Frauen weltweit in wirtschaftliche Prozesse einbinden, ihnen Zugang zu Bildung, Mitbestimmung und Finanzierung eröffnen.

"Wiener Zeitung": Was macht Ihr Unternehmen einzigartig?

Anu Bhardwaj: Wir konzentrieren uns auf junge Frauen und Mädchen. Wenn wir in Zukunft mehr Frauen bei Tech-Konferenzen sehen wollen, müssen wir diese ansprechen und fördern. Meine Produzentinnen und Broadcasterinnen sind 15-Jährige. Diese jungen Frauen wollen wissen, wie Wirtschaft und Technologie funktionieren, die die Welt prägen werden.

Das Ziel von "Women investing in Women" ist eine globale wirtschaftliche Revolution. Wie erreichen Sie diese?

Über Frauen, die investieren. Wir wollen nicht länger, dass der Zugang von Frauen zu Geld darin besteht, entweder einzukaufen oder zu spenden. Sie haben etwa über Crowdfunding die Möglichkeit, zu investieren - das bedeutet wechselseitiges Empowerment. Es gibt einen Paradigmenwechsel: wenn Frauen nicht konsumieren, sondern investieren. Dieser Wechsel kann ein wichtiger Beitrag sein, um die Wirtschaft zu retten.

Worin bestehen Ihre Strategien, Frauen wirtschaftlich zu stärken?

Das bedeutet in verschiedenen Gesellschaften unterschiedliche Dinge. In Industriestaaten bedeutet es Crowdfunding, Angel Investing (Investoren, die in aufstrebende Unternehmen investieren, Anm. d. Red.), Wirtschaftskenntnisse. In Entwicklungsstaaten sind die Schwerpunkte anders gelagert. Die Vereinten Nationen haben sich lange auf mikrostrukturelle Ansätze konzentriert: Mädchen den Zugang zu Bildung ermöglichen. Aber es zeichnet sich langsam die Erkenntnis ab, dass man Frauen in makro-ökonomischen Rahmen sehen muss. Als treibende Kräfte der Wirtschaft. Der nächste "Women investing in Women"-Gipfel wird im Hauptsitz der UN stattfinden. Die Initiative nimmt globale Ausmaße an.

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