Wien. (iw/apa) "Eine Ode an das Leben" - unter diesem Motto feierten dieser Tage das Pflegezentrum der Caritas Socialis (CS) Rennweg und das Caritas Socialis Hospiz ihr 20-jähriges Bestehen. "Die CS Caritas Socialis ist seit vielen Jahren ein wichtiger und verlässlicher Partner des Fonds Soziales Wien in der Pflege und Betreuung. Sowohl im stationären als auch im mobilen Bereich ist sie beispielgebend durch ihr Engagement, die hohe Qualität ihrer Leistungen und ihre Kundenorientierung", sagte Peter Hacker, Geschäftsführer des Fonds Soziales Wien (FSW).
Neues integratives Konzept
Das Pflegezentrum CS Rennweg und das CS Hospiz Rennweg wurden im Jahr 1995 gegründet. Damals war das Haus ein besonderes Projekt, denn zu dieser Zeit war es das erste Pflegezentrum mit einem integrativen Konzept: Sowohl die Betreuung zu Hause, das Tageszentrum als auch die stationäre Kurz- und Langzeitpflege wird von einem großen Team bewerkstelligt. Das Hospiz umfasst eine stationäre Palliativstation, ein mobiles Palliativteam, ehrenamtliche Hospizbegleiter, Seelsorger, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und eine eigene Betreuung für Kinder und Jugendliche mit dem Namen "Roter Anker". Für dieses Projekt wurde außerdem ein eigenes Schulprogramm entwickelt, in dem sich Kinder und Jugendliche behutsam mit dem Thema Lebensende auseinander setzen können.
Im CS Hospiz Rennweg werden unheilkranke Menschen, die nach menschlichem Ermessen nicht mehr geheilt werden können, in ihrer letzten Lebensphase begleitet. Einmalig in Europa ist dabei das Multiple-Sklerose-Tageszentrum, welches im Pflegezentrum untergebracht ist. Bis heute ist die CS Rennweg mit den Spezialisierungen MS Multiple Sklerose, Demenz und Hospiz und vor allem der palliativen Betreuung von Menschen bemüht, immer wieder neue Ideen hervorzubringen.
So ist das Minikinderbuch "Anna und die beste Oma der Welt" neu erschienen und bei der CS erhältlich. Die Verankerung des Verständnisses von Demenz in der Gesellschaft ist ebenso wie die Themen Sterben und Tod ein Anliegen der CS. Auch wurde die weltweit erste Demenz-Kinder-App präsentiert: Die App, gelesen von Burgschauspieler Peter Matic, wird in rund drei Wochen in den App Stores kostenlos erhältlich sein. Ziel von App und Minibuch ist das Verständnis von Kindern für Demenz zu fördern und Eltern und Angehörigen zu helfen, das Thema Demenz für Kinder verständlicher und leichter zugänglich zu machen.
Ein 60 Seiten umfassendes Heft mit dem Titel "Augenblicke No 2 - Raum für Liebe und Trauer", das im Rahmen der Jahresberichte der Caritas Socialis bei einem offiziellen Festakt am Donnerstag Abend präsentiert wurde, stellt dieses Jahr das Thema Rituale und Trauer in den Vordergrund. Mitarbeiter aller Professionen und Ehrenamtliche geben darin einen sehr persönlichen Einblick über Trauer und Rituale, die im Hospiz gelebt werden. Die Exemplare können bestellt werden.
Robert Oberndorfer, Geschäftsführer der Caritas Socialis, freute sich am Donnerstag über die Auszeichnung "Bester Arbeitgeber im Gesundheitsbereich 2015". Dieser Preis sei die Bestätigung des Mäeutischen Pflegekonzepts (im Mittelpunkt steht der Mensch mit seinen Beziehungen, Anm.), das Mitarbeiter und Betreute gemeinsam in der CS in den Fokus nimmt", so Oberndorfer. Weihbischof Helmut Krätzl zitierte den früheren Vizebürgermeister Hans Mayer: "Wer am Ende seines Lebens so liebevoll gepflegt wird wie hier, wird nie an Sterbehilfe denken. Es geht darum, am Ende des Lebens Ordnung zu schaffen und in alle Richtungen Versöhnung auszusprechen."