Wien. (iw/apa) Es läuft alles nach Plan. Ende Juli sollte die neue Mariahilfer Straße fertig sein - und Ende Juli ist sie es auch. Dann ist das wohl größte und umstrittenste Straßenumbauprojekt der vergangenen Zeit beendet. Im Nachhinein scheint es schnell gegangen zu sein. Doch der Schein trügt: Immerhin vergingen mehr als vier Jahre, seit Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou im Februar 2011 eine Studie zur Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße in Auftrag gegeben hatte. Anschließend ist das Projekt mit einer Volksbefragung und vielen Umfragen und Bürgerinitiativen durch sämtliche Höhen und Tiefen gegangen. Und jetzt? Jetzt muss es besonders schnell gehen, denn die Stadt will noch mit ausreichender Zeit vor den Wahlen im Herbst fertig werden, um den Wienern ein möglichst schönes Bild präsentieren zu können.
Damit die Besucher Wiens den Song Contest baustellenfrei genießen konnten, wurde die Mariahilfer Straße über Pfingsten von Baufahrzeugen und Co. geräumt, "einzig einige Lagerflächen blieben über das lange Wochenende bestehen", sagte Projektkoordinator Peter Lux von der Stadt Wien. Am Dienstag ging die Neugestaltung der Mariahilfer Straße mit einem letztmaligen Bauphasenwechsel endgültig ins Umbaufinale. Während der abschließenden Sommerbauphase wird der letzte größere Straßenabschnitt zwischen Karl-Schweighofer-Gasse und Stiftgasse (26. Mai bis 30. Juni) umgebaut.
Verkehrsmaßnahmen
Die Mariahilfer Straße wird im Baubereich für den Individualverkehr gesperrt, der Verkehr wird lokal über die Karl-Schweighofer-Gasse umgeleitet. Der Fußgängerverkehr wird aufrechterhalten. Seit gestern, Dienstag, wird der 13A für rund drei Wochen über die Theobaldgasse zur Mariahilfer Straße geführt, die Ersatzhaltestelle in der Stiftgasse wird nicht mehr benötigt, somit hält der 13A wieder in der Kirchengasse.
Ab 1. bis 31. Juli wird anschließend der aufgrund des Hotelumbaus aus dem Vorjahr unangetastet gebliebene Bereich vor dem "Stafa" (auf Höhe der Kaiserstraße) neu gestaltet. Die Mariahilfer Straße wird im Baubereich für den motorisierten Individualverkehr gesperrt sein. Der Verkehr wird über die Kaiserstraße, Apollogasse und Schottenfeldgasse zur Mariahilfer Straße umgeleitet. Zwischen dem Baufeld vor dem "Stafa" und der Schottenfeldgasse ist die Mariahilfer Straße während der Bauzeit als Sackgasse befahrbar. Der Fußgänger- und Radverkehr (in Schrittgeschwindigkeit) wird aufrechterhalten.
Erreichbarkeit der Parkgaragen
Damit auch die Parkgaragen während der Bauarbeiten erreichbar bleiben, werden im Umfeld der Mariahilfer Straße provisorische Parkgaragen-Leitschilder aufgestellt, die auf die lokalen gewerblichen Angebote im 6. und 7. Bezirk aufmerksam machen.
Wie die Mariahilfer Straße nun geworden ist, darüber herrschen nach wie vor unterschiedliche Meinungen. Für die einen lädt die Verkehrsberuhigung zum Flanieren ein, für die anderen ist es lästig, diese nun umfahren zu müssen oder sie hätten sich mehr erwartet. Die Straße wird nun ab Ende Juli wieder Presslufthammer-frei sein. Die Trennung von Straße und Gehsteigen wurde aufgehoben und der somit kantenfreie Untergrund durchgehend gepflastert. Die Straße hat Sitzmöbel, Pflanzentröge und Lichtsäulen bekommen. Der Abschnitt zwischen Kirchengasse und Andreasgasse ist Fußgängern und Radfahrern vorbehalten, die restlichen Teile sind als Begegnungszone gestaltet und damit auch für Autos befahrbar.