
Das Wiener Sommerkino zählt sicherlich zu den FreiluftHighlights der Saison. Und zu sehen gibt es heuer eine umfangreiche Filmmischung - vor allem aber viel Brenner.
Ein Jubiläum gilt es dieses Jahr beim traditionell besucherstärksten Kinosommer-Ereignis zu feiern: Das Filmfestival am Wiener Rathausplatz begeht seinen 25. Geburtstag. Auf der 300 Quadratmeter großen Leinwand werden von 4. Juli bis 6. September unter anderem Pink Floyd, Frank Sinatra oder Queen zu sehen sein, aber auch Peter I. Tschaikowski, Jean Sibelius oder Pierre Boulez. Giuseppe Verdis "Rigoletto" wird am 4. September live aus der Wiener Staatsoper übertragen - wie immer bei freiem Eintritt.
Ein Comeback gibt "Kino wie noch nie" im Augarten: Nachdem 2014 pausiert wurde, ist das Open-Air-Festival des Filmarchivs Austria von 2. Juli bis 23. August mit 53 Vorführungen zurück. Dabei wartet man gleich mit mehreren Schwerpunkten auf: Den Coen Brothers ("Fargo", "No Country for Old Men" oder "Barton Fink") ist ebenso ein Special gewidmet wie Regisseur Peter Bogdanovich. Der Österreich-Schwerpunkt konzentriert sich auf die Verfilmungen der "Brenner"-Romane von Wolf Haas. Zudem wird es Stummfilm-Aufführungen mit Live-Musik geben.
Fokus "Rette sich, wer kann"
Ebenfalls in die Kategorie Klassiker fällt das kostenlose "Kino unter Sternen" am Karlsplatz: Das Programm zwischen 26. Juni und 18. Juli ist bunt gemischt, von "Hinterholz 8" über Billy Wilders "Some Like It Hot" bis hin zu "Total Recall" oder Fritz Langs "Metropolis". Überthemen sind österreichisches Kino unter dem Motto "Rette sich, wer kann" und "Doppelgänger" - der heurige Exilschwerpunkt. Als Publikumsfilm haben sich die Cineasten für "Contact High" des 2014 verstorbenen Regisseurs Michael Glawogger entschieden.
Das Wiener Wanderkino Volxkino ist dagegen noch bis 18. September unterwegs. Auch hier gibt es Josef Hader als Brenner in "Das ewige Leben", Teenie-Zombie-Kino ("Warm Bodies"), Wohlfühl-Klassiker wie "Little Miss Sunshine" oder mit beispielsweise "Macondo" auch Politisches zu sehen. Im Gegensatz zum Volxkino ist der Ableger auf dem Dach der Wiener Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz "Kino am Dach" nicht gratis. Heuer geht es bereits zum zweiten Mal um "Rooftop Cinema Worldwide": Gezeigt werden bis 9. September Klassiker und Kultfilme aus allen Teilen der Welt. Brenner ist heuer scheinbar Dauerthema: Auch das Arena-Sommerkino zeigt "Das ewige Leben". Das Festival von 11. bis 31. August ist das wetterbeständigste - hier wird auch bei Regen und Wind geschaut. Neben Josef Hader gibt es auch wieder Katzenfilme: Wegen des großen Erfolgs geht das "Cat Video Festival" am 29. August in seine zweite Auflage.
Nicht ganz so augenzwinkernd fällt das Programm im Schloss Neugebäude aus: Zwischen 19. Juni und 3. September gibt es hier Blockbuster wie "Fast & Furios 7" oder "Best Exotic Marigold Hotel 2" zu sehen. Auch "Das ewige Leben" fehlt hier nicht. Veränderungen gibt es dagegen bei den kleinen Festivals und Nischenprogrammen: Nach sieben Jahren verabschiedet sich das Kurzfilmfestival "Espressofilm". Der Nachfolger steht schon in den Startlöchern: Von 11. Juli bis 23. August gastiert das neue Open-Air-Kurzfilmfestival "dotdotdot" im Volkskundemuseum in der Josefstadt.
Ebenfalls erstmals mischt die youngCaritas in Kooperation mit dem Menschenrechts-Filmfestival "this human world" im Sommerkino-Reigen mit: Von 9. bis 11. Juli werden auf Höhe des Gürtelbogens 353 "preisgekrönte, internationale Filme für junges Publikum" bei freiem Eintritt gezeigt. Das Kino am Naschmarkt lädt am 12. Juni dagegen zum ersten Mal zum Silent-Open-Air-Kino: Am Kopfhörerprogramm stehen mehrere Kurzfilme sowie ein Hauptfilm, der noch ein streng gehütetes Geheimnis ist.